11/08/2024
TAUTES HEIM - DETAILS
Detail 41 - WAGENFELD-LEUCHTE
Die meist einfach als „Bauhaus-Lampe“ bezeichnete Tischleuchte „MG 24“ zählt zu den bekanntesten bei uns verwendeten Designklassikern. Sie steht auf dem kleinen Beistelltisch im Schlafzimmer und besteht aus vernickeltem Metall und Glas.
Der ikonische Entwurf verwendet einfache geometrische Grundformen, wurde mehrfach überarbeitet und in verschiedenen Modellen realisiert. Die Kabelführung erfolgt bei unserem Typ durch eine gläserne runde Standsäule. Der obenauf sitzende, annähernd halbkugelförmige Schirm ist aus Opalglas gefertigt und nach unten offen.
Das führt – ähnlich wie bei der Sistrah-Leuchte – dazu, dass Licht der Glühbirne nicht nur nach unten abstrahlt, sondern über den Schirm auch der allgemeinen Raumbeleuchtung dient. Eine solche Art der Beleuchtung war im Wohnbereich neu, da Opalglas-Leuchten bis dahin nur in Industrie- und Bürogebäuden zum Einsatz gekommen waren.
Die Leuchte wurde in der Metallwerkstatt am Bauhaus von Wilhelm Wagenfeld und Carl Jakob Jucker entwickelt. Ein allererster Prototyp der ikonischen Tischleuchte wurde im „Haus Am Horn“ präsentiert, das 1923 in Weimar errichtet wurde, um moderne Gestaltung im Bauhaus-Stil zu propagieren.
1924 entwickelte Wagenfeld dann eine Variante mit aus Metall gefertigter Standsäule und Bodenplatte.Die geplante kommerzielle Vermarktung scheiterte lange daran, dass die meisten Bauteile von Hand gefertigt werden mussten. Erst 1928 gelang die industrielle Fertigung durch die Firma Schwintzer & Gräff.
Mit einem Preis von 55 Reichsmark war die „Bauhaus-Lampe“ in den beiden Ausfertigungen MT 8 und MT 9 trotz der neuen Herstellung jedoch für die einfache Bevölkerung kaum erschwinglich. Sie steht also auch für den oft nicht eingelösten Anspruch des Bauhauses, Gestaltung für die breite Masse zu schaffen. Die im Schlafzimmer stehende Leuchte ist eine lizensierte Re-Edition.
Für unser im Herbst erscheinendes Buch TAUTES HEIM - STORY & DETAILS haben wir 60 Details im Haus ausgewählt, die die besondere Aufbruchsstimmung der 1920er-Jahre widerspiegeln. Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens zieht sich der Prozess ein wenig hin. Stay tuned