26/07/2019
Wir schreiben den 25. Juli 1810. Unsere verstorbene Königin Luise wird mit einem Trauerzug nach Berlin gebracht.
In der Nacht zum 26. Juli macht jener Trauerzug Halt in Gransee und zwar auf dem heutigen Schinkelplatz.
Zu Ehren der Königin sammelten die Granseerinnen und Granseer, um ihrer Königin die letzte Ehre erweisen, daher steht am Fundament: „Von den Bewohnern der Stadt Gransee, der Grafschaft Ruppin und der Priegnitz.“.
Der Entwurf stammt von niemand geringerem als Karl-Friedrich Schinkel.
In den Wanderungen durch die Mark Brandenburg verewigte Fontane das Denkmal:
"Dies Denkmal nun, dessen Beschreibung wir uns in nachstehendem zuwenden, besteht aus einem Fundament und einem sockelartigen Aufbau von Stein, auf dem ein Sarg ruht. Über diesem Sarg, in Form eines Tabernakels, erhebt sich ein säulengetragener Baldachin. Die Verhältnisse des ganzen sind: 23 Fuß Höhe bei 13 Fuß Länge und 6 Fuß Breite. Der Sarg, in Form einer Langkiste mit zugeschrägtem Deckel, hat seine natürliche Größe; zu Häupten ruht eine vergoldete Krone; an den vier Ecken wachsen vier Lotosblumen empor. Die Inschriften am Kopf- und Fußende lauten wie folgt: Dem „Andenken der Königin Luise Auguste Wilhelmine Amalie von Preußen.“ – „Geb. den 10. März 1776, gest. den 19. Julius 1810. Nachts den 25. Julius stand ihre Leiche hier.“ Die Inschriften zu beiden Seiten des Sockels sind folgende. Links: „An dieser Stelle sahen wir jauchzend ihr entgegen, wenn sie, die herrliche, in milder Hoheit Glanz mit Engelfreudigkeit vorüberzog.“ Rechts: „An dieser Stelle hier, ach, flossen unsre Thränen, als wir dem stummen Zuge betäubt entgegen sahen; o Jammer, sie ist hin.“
Aber es gibt noch viele weitere Punkte, die an die Königin erinnern: das Königin-Luise-Denkmal Dannenwalde, das neue Seehotel Louise in Seilshof mit einer Kopie "Die Prinzessinnengruppe" oder das Luisen-Zimmer im Granseer Heimatmuseum.
Quellen: Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg – die Grafschaft Ruppin. 1. Band 1862 und Andreas Bernhard: Karl Friedrich Schinkel – Führer zu seinen Bauten. Band II, München, Berlin 2008, S. 14 f.