Mandelbachtaler Tier- und Pflanzenwelt

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Mandelbachtaler Tier- und Pflanzenwelt Informationen über die Tier und Pflanzenwelt in der Gemeinde Mandelbachtal im UNESCO-Biosphärenreservat Saarland

30/03/2021
30/03/2021
30/03/2021

Warum die Stockenten auf dem Ommersheimer Weiher nicht festfrieren

Wenn, wie derzeit, der Ommersheimer Weiher oder andere Gewässer in unserer schönen Gemeinde Mandelbachtal zufrieren, fürchtet so mancher besorgte Naturfreund, dass die Enten oder andere Wasservögel auf der Eisfläche festfrieren könnten.

Diese Sorge ist jedoch weitgehend unbegründet. Die Vögel sind zwar barfuß unterwegs, an solch widrige Umstände aber bestens angepasst.

Dass sie auch an den federlosen Füßen nicht auskühlen, dafür sorgt das so genannte Wundernetz, das nach dem Prinzip des Wärmetauschers funktioniert.

Im Wundernetz der Vogelbeine liegen feine Blutgefäße sehr dicht beieinander. Das arterielle Blut strömt darin vom knapp 40 Grad warmen Körper Richtung Füße.

Dabei fließt es sehr nah an den Venen vorbei, die das abgekühlte Blut aus den Füßen wieder zum Körper zurück transportieren.

Im Wundernetz erwärmt das warme Blut das kalte – wie bei einem Wärmetauscher. Die Ente kühlt deshalb selbst dann nicht aus, wenn sie stundenlang auf dem Eis herumwatschelt.

Dabei sind die Füße gut durchblutet – allerdings mit relativ kaltem Blut – weshalb kaum Wärme verloren geht und auch das Eis unter den Füßen der Enten nicht wegschmilzt.

Auch der übrige Vogelkörper ist hervorragend auf Kälte eingestellt. Wetterfeste Deckfedern schützen die wärmenden Daunen vor Nässe.

Die Vögel fetten das Deckgefieder mit einem öligen Sekret ein, das sie in der Bürzeldrüse produzieren. So sind sie hervorragend gegen Nässe geschützt.

Diese Fähigkeit von Vögel kann zu einem Temperatur- Unterschied von bis zu 80 Grad Celsius zwischen Körperinnerem und Umgebung, etwa bei Polarvögeln, betragen.

Übrigens ist es ein verbreiteter Irrglaube, dass die Zugvögel in wärmere Gebiete fliegen, um der Kälte zu entfliehen. Das tun sie aber in erster Linie deshalb, weil bei uns im Winter die Nahrung für sie knapp wird.

Das Bild zeigt die Stockenten am Ommersheimer Weiher.
Foto: Manfred Pfeiffer

30/03/2021

Wie überleben unsere Rehe den Winter?

Bei den Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und einer Schneedecke, so wie wir es in den letzten Tagen in Mandelbachtal gehabt haben, beginnt für die meisten Wildtiere eine entbehrungsreiche Zeit. Die Tiere leiden im Winter unter Kälte und Nahrungsmangel. Um während dieser kargen Zeit zu überleben, hat das Rehwild eine spezielle Strategie entwickelt.

Rehe zeigen wie alle anderen heimischen Waldwiederkäuer im Winter Reaktionen, wie sie eigentlich nur von echten Winterschläfern bekannt sind. Sie schalten einen Gang zurück und leben sozusagen auf Sparflamme. Die dicke Winterdecke (Fell) sorgt zudem für mehr Isolation, das spart Energie.

Doch unser Wild legt sich nicht nur ein dickes Fell zu, es verändert den gesamten Organismus. Die Tiere fressen deutlich weniger als im Sommer, gleichzeitig dauert die Darmpassage viel länger.

Ein Grund ist die schlechte Futterqualität in den Wintermonaten. Ein anderer ist das veränderte Pansenvolumen (Magenvolumen). Die Wildwiederkäuer schrumpfen sozusagen im Winter ihre Organe ein.

Der Pansen wird im Winter etwa um 20 Prozent kleiner. Die Leber eines Rehs wiegt im Sommer rund 600 Gramm, im Winter nur 400. Durch all diese Maßnahmen kann das Schalenwild seinen Energiebedarf im Winter um bis zur Hälfte des Sommerniveaus senken.

Bei Rehen ist die Reduktion zwar weniger deutlich als beim Rotwild, aber immer noch beträchtlich. Wie beim echten Winterschlaf sparen auch die Wildwiederkäuer in der kalten Jahreszeit an der Körpertemperatur.

Vor allem in den Außenschichten wird die Temperatur zurückgeschraubt, in den Hufen zum Beispiel um vier bis fünf Grad. Schließlich geht beim Kontakt mit der Außentemperatur die meiste Körperwärme verloren. Deshalb wird die Durchblutung in den äußeren Körperpartien zurückgefahren.

In der kalten Winternacht schraubt das Rehwild auch die Kerntemperatur zurück. Mittags dagegen nutzt das Wild die Sonnenwärme, um sich wieder aufzuheizen.

Dieser Mechanismus wirkt sich auf das Verhalten der Tiere aus. Im Winter wird das Wild erst gegen Mittag aktiv. Wenn die Glieder noch steif sind vor Kälte, kann sich Rehwild kaum bewegen.

In dieser Zeit scheinen die Tiere recht zutraulich zu sein. Das ist aber nur auf den veränderten Stoffwechsel und das damit verbundene Leben auf dem Minimum zurückzuführen. Um die benötigte Energie zu sparen, machen die Tiere keine Bewegung mehr, als notwendig wäre.

Mit all diesen Maßnahmen passt sich das Rehwild bestens an die garstige Umgebung an. Allerdings muss jetzt jedem Waldspaziergänger auch klar sein: Im Winter brauchen die Wildtiere Ruhe und ungestörte Rückzugsgebiete, denn die Energiesparmaßnahmen schränken die Fluchtfähigkeit massiv ein.

Jegliche Störung, die das Wild während dieser Zeit beunruhigt oder gar zur Flucht zwingt, verbraucht Energie und zehrt die Reserven auf, die zum Überstehen des Winters zwingend benötigt werden.

Richtig verhält sich, wer auf den Wegen bleibt und Wildruhezonen sowie Dickungen nicht betritt. Hunde sollten aus Respekt zu den Wildtieren unbedingt immer an der Leine geführt werden.

Auf zusätzliche Fütterung ist das Rehwild nicht angewiesen. Selbst bei geschlossener Schneedecke dürfen kleine Rehe nicht gefüttert werden. Die Tiere finden in freier Natur zwar weniger zu fressen, doch darauf sind sie seit Jahrhunderten eingestellt.

Zudem fressen sie sich im Herbst eine ausreichende Fettschicht an, um über den Winter zu kommen. Rehe sind Pflanzenfresser. Deshalb bekommt Ihren Mägen das häufig durch Menschen verfütterte alte Brot überhaupt nicht. Insbesondere feucht gewordenes Brot kann bei den Rehen zu starken Blähungen führen. Also deshalb bitte kein Brot an die Rehe verfüttern…

30/03/2021

Was machen unsere Wildkaninchen und Feldhasen im Winter?

Während es unsere Hauskaninchen im Winter dank ihrer Besitzer immer noch angenehm warm und kuschelig haben, genießen die Wildkaninchen in den Wiesen und Wäldern des Mandelbachtals diesen Luxus nicht.

Bereits im Herbst hatte der Überlebensinstinkt von Wildkaninchen und Feldhasen eingesetzt und dafür gesorgt, dass die Kaninchen ein dickeres und dichteres Fell bekommen. Dieses schützt sie vor den sehr eisigen Temperaturen, die momentan im Winter auftreten können.

Feldhasen bleiben auch im Winter in ihrer Kuhle und die Feldkaninchen ziehen sich in ihren Kaninchenbau zurück, indem jedoch ebenfalls eisige Temperaturen herrschen.

Die meisten Kaninchen haben sich zudem ab dem Spätsommer ein paar Fettpolster für den Winter angefuttert, die ihnen derzeit einen zusätzlichen Schutz vor der Kälte bieten und gleichzeitig die auftretende Futterknappheit ausgleichen können.

Während der Feldhamster derzeit Winterschlaf hält, um sich vor der Kälte zu schützen, tun Wildkaninchen dies nicht. Sie sind auch im Winter sehr aktiv, sodass man sie unter Umständen auch im Schnee hoppeln sehen kann.

Auch in der derzeitigen kalten Jahreszeit müssen die Kaninchen Futter beschaffen, sodass sie bei eintretender Dämmerung auf die Pirsch gehen.

Leben die Kaninchen nahe an Orten, in denen viele Menschen unterwegs sind, kann es auch sein, dass sie sich tagsüber aus ihren Bauten trauen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Die Hauptzeit wird jedoch immer bei eintretender Dunkelheit sein.
Um sich vor der klirrenden Kälte zu schützen, ziehen sie sich vermehrt in ihre Bauten zurück, wo sie gemeinsam mit den anderen Kaninchen des Rudels leben.

Wirkliche Ruhe gönnen sich die Wildkaninchen jedoch das ganze Jahr über nicht, denn sie gelten als sehr aktive Tiere, die den Schnee durchaus lieben.

Während der Sommermonate hatten sich die Wildkaninchen vor allem von Blättern, Gräsern und Kräutern ernährt. Doch jetzt im Winter gibt es kein frisches, saftiges Grün, was die Wildkaninchen verspeisen können.

Verhungern müssen sie jedoch nicht, denn die Tiere haben ein extrem gutes Gebiss, welches dafür sorgt, dass sie auch harte Nahrung problemlos futtern können. So ernähren Sie sich während der kalten und möglicherweise schneereichen Wintermonaten gern auch von Ästen oder von Baumrinde.

Außerdem halten Sie Ausschau nach dürren Gräsern, welches auch bei den Hauskaninchen im Winter als Delikatesse gilt und obendrein benötigt wird, damit die Verdauung der Hasen problemlos funktioniert.

Da die Jungtiere nach einer Geburt im Winter nicht überlebensfähig wären, hat die Natur die Fortpflanzungszeiten der Kaninchen so eingerichtet, dass diese vor allem im Frühjahr und Sommer stattfindet.

Kaninchen pflanzen sich zwischen März und August fort, sodass die Jungtiere bei Einbruch des Winters immerhin stark genug sind, um überlebensfähig zu sein. Dennoch ist die Überlebensrate der kleinen Kaninchen im ersten Winter leider sehr gering.

30/03/2021
30/03/2021

Mandelbachtaler Naturdenkmäler: Die fast 300 Jahre alte Rosskastanie am Ponsheimerhof

Im Frühjahr präsentiert sich die riesengroße Rosskastanie auf dem Platz vor dem Ponsheimerhof mit prächtigen Blüten und im Herbst mit stattlichen Früchten. Der Ponsheimerhof befindet sich in der Nähe von Eschringen, gehört aber zu Ormesheim und damit zur Gemeinde Mandelbachtal.

Woher der Name "Rosskastanie" genau stammt, ist noch nicht geklärt, aber ein Zusammenhang mit Pferden besteht unübersehbar. Denn erstens fressen die Tiere hin und wieder Rosskastanien.

Zweitens sollen türkische Soldaten früher ihre Pferde mit den Samen der Baumart gefüttert haben, als die Tiere krank waren.

So passt der wunderschöne Baum, der als saarländisches Naturdenkmal unter besonderem Schutz steht, ganz besonders gut auf den idyllisch gelegenen Reiterhof, auf dem hunderte von Islandpferde zuhause sind.

Rosskastanien sind, im Gegensatz zu Esskastanien, für den Menschen ungenießbar. In Biergärten wachsen allerdings auffallend oft riesige alte Kastanien – das ist kein Zufall. Früher pflanzten Brauereien nämlich Rosskastanien über ihren Bierkellern. Die Bäume spendeten Schatten und hielten so das Bier kühl.

Auch heute noch genießen die Menschen den kleinen Biergarten auf dem Ponsheimerhof, wo man trotz rustikaler Reiterhofatmosphäre auch sehr gut Essen und Trinken kann. Der Hof züchtet selbst Angusrinder und schlachtet sie vor Ort im eigenen zertifizierten Schlachthaus. Mehr Bio geht eigentlich nicht - und das schmeckt man auf dem Teller.

Leider machen sich über Rostkastanien manchmal Insekten her, wie die Miniermotte. Deren Raupen fressen dann die Blätter und entziehen dem Baum die Nährstoffe, so dass manche der Bäume auch schon mal im Sommer verwelken.

Die Rosskastanie auf dem Ponsheimerhof ist in den rund 300 Jahren in denen sie gewachsen ist, sehr groß geworden. Größer als 30 Meter hoch werden die Bäume normalerweise gar nicht.

Ihre Blätter ordnen sich fingerförmig an und befinden sich an langen Stielen. Sie sind schmal und werden bis über 20 Zentimeter lang. Ihre Ränder sind gekerbt bis gesägt.

Im Frühling bilden sich weiße oder rosafarbene Blüten, die am Grund rötliche oder gelbe Flecken aufweisen. Zahlreiche Blüten bilden einen kegelförmigen Blütenstand.

Die Frucht besteht aus einer kugeligen, grünlichen Kapsel mit weichen Stacheln, in der sich die braunen, flachkugeligen Samen befinden.

Die Rosskastanie gehört zu den Rosskastaniengewächsen (Hippocastanaceae) und blüht im Mai. Die Baumart stammt aus Südosteuropa und dem Kaukasus. Angepflanzt kommt sie fast in ganz Europa vor.

Im Samen der Rosskastanie befinden sich wirksamen Inhaltsstoffe. Sie enthalten drei bis zehn Prozent eines komplex zusammengesetzten Saponingemisches. Ein Anteil davon heißt Aescin. Dieser Wirkstoffkomplex besteht aus mehr als 30 verschiedenen Einzelsubstanzen.

In Laborversuchen weist Aescin verschiedene Effekte auf: Es dichtet die Gefäßwände ab und verhindert so, dass sich Wasser im Gewebe ansammelt.

Außerdem wirkt es leicht entzündungshemmend. Aus diesen Gründen kommen Extrakte aus Rosskastanien in pflanzlichen Mitteln gegen Beschwerden bei Venenschwäche und Krampfadern vor.

Entsprechende Salben, Gels, Kapseln oder Tabletten können aber lediglich milde Symptome lindern. Zum Beispiel, wenn die Knöchel abends leicht angeschwollen sind oder sich die Beine schwer anfühlen.

Wenn Sie sich den schönen schattenspendenden Baum mit den schmerzlindernden Kräften mal selbst anschauen wollen, unternehmen Sie mal einen Ausflug zum Ponsheimerhof.

Sie erreichen ihn über einen ausgeschilderten Weg von der Gassenmühle aus, auf halber Strecke zwischen Ormesheim und Eschringen.

Ganz in der Nähe des Hofes und von dort erreichbar, befindet sich übrigens auch der Eschringer Grenzsteinpfad, an dem man die frühere Grenze zwischen Nassau-Saarbrücken und der Grafschaft von der Leyen ablaufen und viele alte Grenzsteine sehen kann.

Text: Manfred Pfeiffer

30/03/2021

Erst heiß, dann regnerisch: Ideale Bedingungen für die Stechmücken

Davon kann mancher von uns ein Lied singen. Schon seit Wochen nerven uns Stechmücken nachts und im Garten mit ihrem Surren und Stechen. Die derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen bieten für die kleinen Plagegeister beste Bedingungen. Und das merkt jeder von uns.

Im Frühjahr hatten sich überall in Mandelbachtal durch Regen Tümpel und Pfützen gebildet, die sich hervorragend zur Eiablage geignetet hatten.

Ausserdem war der kurze Winter den Mücken entgegen gekommen, da die Wassertümpel selbst bei höheren Temperaturen oft nicht wegtrocknet waren. So hatte die Brut beste Chancen zu überleben und die Stechmücken konnten sich gut vermehren.

Die ungeliebten Blutsauger, die uns, aber auch die Tiere, umkreisen, sind übrigens ausschließlich Mückenweibchen. Diese benötigen nämlich das Protein aus ihrer Blutmahlzeit, um nach der Befruchtung Eier zu bilden und abzulegen. Ohne Protein aus Blut können sich Mücken nicht fortpflanzen.

Obwohl diese nervenden Tierchen uns Menschen das Leben zu manch nächtlichen Stunde nicht leicht machen, spielt auch diese Insektengruppe für das Ökosystem eine sehr wichtige Rolle.

So sind Mücken und deren Larven wichtige Beute für andere Tiere. Beispielsweise sind Spinnen, Fische, Amphibien, Libellen und Vögel auf das Vorkommen von Mücken angewiesen.

Würden Mücken aus dem Ökosystem verschwinden, so hätte dies für eine Vielzahl von anderen Tieren gravierende Folgen.

Vor möglichen Stichattacken kann man sich aber schützen, indem man im Freien lange Kleidung trägt und zu Hause Fliegengitter an Fenster anbringt.

Präventiv können auch Lavendel, Zimt und Anti-Mückentinkturen helfen. Doch wenn es zu spät ist, gibt es in der Apotheke oder im Internet ein Gerät, das auf die Einstichstelle gelegt wird. Es erhitzt sich für wenige Sekunden auf etwa 60 Grad und löst so das Protein auf. Gegen Stiche, die schon einige Tage alt sind, helfen jedoch Antihistaminika, die ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind.

Auf jeden Fall sollten aber keine elektronischen Insektenfallen am Balkon oder an der Terrasse verwendet werden. Denn diese Fallen locken durch ihr UV-Licht eine Vielzahl von anderen Insektenarten an und töten diese durch das stromführende Drahtgeflecht der Lampen.

Dadurch werden meist sogar Tiere getötet, die bei uns auf der Roten Liste stehen. Und das wollen wir doch sicher alle vermeiden. Denn nur dann bleibt uns unser wunderschöner Bliesgau mit seiner Artenvielfalt noch lange erhalten. Bleiben Sie gesund!

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