27/01/2023
Filmempfehlung zum heutigen Tag:
Der Film "Vergiftetes Erbe - Auf der Suche nach jüdischen Eigentümern" läuft erstmalig am 27.01.22 um 19.40 Uhr auf arte. Danach auf ARD und ZDF.
https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Dokus--Reportagen/Alle-Dokumentationen/Startseite/?sendung=287244000847076
Aus der Ankündigung:
Vor über 80 Jahren versteigerte der NS-Staat auf sogenannten „Juden-Auktionen“ alles, was in den Wohnungen deportierter oder emigrierter Juden übriggeblieben war. Vieles kauften - weit unter Wert - auch Privatpersonen, ehemalige Nachbarn, Kollegen, Freunde.
So wie der Großvater von Katrin Meinke. 1941 ersteigerte der Bankangestellte unter anderem eine wertvolle Brillantkette auf solch einer Auktion in Karlsruhe. Woher die Kette kam und wem sie gehörte, darüber hat sich der Großvater jahrzehntelang ausgeschwiegen. Jetzt, viele Jahre nach seinem Tod, möchte die Enkeltochter das Erbstück wieder an die rechtmäßigen jüdischen Eigentümer oder deren Nachkommen zurückgeben - als eine Art „Wiedergutmachung“
Katrin Meinke hat sich an Sharon Adler und die Stiftung „Zurückgeben“ in Berlin gewandt. Die Publizistin und Fotografin Sharon Adler ist Angehörige der Zweiten Generation von Shoah-Überlebenden. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei der Stiftung für die Förderung von jüdischen Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen mittels Stipendien, um Projekte wie Filme, Literatur oder Forschungsarbeiten zu realisieren. Und sie setzt sich auch für Provenienzrecherchen und die Rückgabe von in der NS-Zeit enteigneten Wertgegenständen von Jüdinnen und Juden ein.
Mehrere Monate hat Sharon Adler nach den möglichen rechtmäßigen jüdischen Besitzern des geerbten Schmuckstücks von Katrin Meinke gesucht. Gibt es Nachfahren und wo leben sie heute? Wie werden sie auf die Nachricht aus Deutschland rund 80 Jahre nach Beginn des Holocaust reagieren?
Zur Stiftung ZURÜCKGEBEN:
1994 wurde die Stiftung ZURÜCKGEBEN von einer Gruppe von jüdischen und nicht-jüdischen Frauen, von denen einige annahmen, dass es sich bei ihren Erbschaft um geraubtes jüdisches Eigentum handelte, in Berlin gegründet. Als einzige Institution in Deutschland fördert die Stiftung explizit in Deutschland lebende jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft mittels der Vergabe von Stipendien für ihre Projektvorhaben. Eine aus jüdischen Frauen bestehende Jury wählt jährlich aus den zahlreichen qualifizierten Anträgen aus. Die Stipendien werden altersunabhängig an Wissenschaftlerinnen, Regisseurinnen, Dramaturginnen, Künstlerinnen und Autorinnen vergeben. In den vergangenen Jahren konnten insbesondere Dissertationen, wissenschaftliche Rechercheprojekte und künstlerische Projekte gefördert werden, die sich mit der Shoah aus der Perspektive des transgenerationellen, biographischen Bezugs der Stipendiatinnen befassen.
In vielen deutschen Familien werden seit dem Ende des Nationalsozialismus von Generation zu Generation Erbstücke weitergegeben, die aus jüdischem Besitz stammen. Die Berliner „Stiftung Zurückgeben“ spürt diesen zweifelhaften Erbstücken nach und versucht die früheren Eigentümer oder wenigs...