11/07/2022
Falsche Tierliebe führt im Wildgehege Moritzburg immer wieder zum Tod von Tieren
Besucher füttern Tiere tot
Trotz zahlreicher Verbotsschilder setzen sich Besucher des Wildgeheges Moritzburg immer wieder über das Fütterungsverbot hinweg und verfüttern am Wegesrand gepflückte Pflanzen, die zu Vergiftungen führen können oder gar mitgebrachte Kekse, Kuchen oder Brot. Zum wiederholten Mal musste deswegen eine afrikanische Ziege von ihren Qualen erlöst werden. Die Tiere vertragen das Mitgebrachte nicht, ihre Bäuche quellen auf und sie müssen unerträgliche Schmerzen leiden.
Ronald Ennersch, der Leiter des Wildgeheges Moritzburg, musste auch an diesem Wochenende wieder beobachten, wie Besucher direkt neben den Verbotsschildern versucht haben, die Wildpferde, Hirsche, Rehe und Ziegen zu füttern. „Das ist falsch verstandene Tierliebe. Wir haben jeden Monat traurige Verluste wegen falscher Fütterungen zu verzeichnen.“ Informiert Ennersch.
An diesem Wochenende kam es darüber hinaus noch zu einem weiteren Vorfall. Eine Besucherin nahm ein frisch gesetztes Sika-Kalb an sich. Das Tier war wie üblich durch seine Mutter allein gelassen worden, während diese auf Futtersuche war. Die Besucherin glaubte das Kalb in Not und nahm es einfach an sich.
Die Zukunft des Jungtieres ist ungewiss, denn Wildtiere, die nach Menschen riechen, werden von ihren Müttern verstoßen und müssen verhungern. Eine Handaufzucht von Tieren ist in den meisten Fällen keine Alternative. Handaufgezogene Tiere sind auf den Menschen fehlgeprägt und können kaum weiter in einem Wildgehege gehalten werden.