04/03/2021
Manchmal lohnt es sich genauer hinzusehen und weiterzulesen, worum ich euch hiermit bitte: Dieses Foto zeigt mich, Jochen Großmann, den Gründer von iNTABA vor 10 Wochen in Kapstadt. Nachdem mein Flug zur Messe im April 2020 natürlich ausgefallen war, habe ich diesen im Dezember nachgeholt. Ich habe Urlaub gebraucht, ich musste raus und ich wollte für unsere Reisegäste testen, wie alles funktioniert, so wie ihr das von iNTABA gewohnt seid. Belohnt wurde ich mit einer wunderschönen Reise. Selten habe ich so viel Kraft getankt und noch nie wurde mir so sehr bewusst, wie wertvoll es ist zu reisen. Die Vorbereitung der Reise mit Test war anders als sonst, aber sehr einfach. Der Flug mit der Lufthansa war hervorragend. Besonders beeindruckt war ich aber von der Disziplin der Menschen vor Ort. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich in Südafrika so "unwohl" gefühlt wie beim Betreten eines Supermarktes in Deutschland. Mal ganz ehrlich: Der Gang in den Supermarkt ist Routine. Nichts was uns erschreckt. Aber in Südafrika ist das noch viel einfacher und viel besser organisiert. In den Nachrichten hören wir von der "südafrikanischen Mutante". Korrekt ist, dass diese Variante zuerst von einem Wissenschafter in Südafrika entdeckt wurde. Dafür können wir dankbar sein.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist während meiner Reise von 3.000 auf 8.000 gestiegen. Nach Weihnachten waren es über 20.000. Heute sprechen wir über konstant ca. 1.500 pro Tag, in einem Land mit 59 Mio. Einwohnern. Das ist eine Inzidenz von 14! Und darauf dürfen wir uns verlassen, denn in Südafrika wird gewissenhaft getestet. Südafrika war eines der ersten Länder das die Grenzen geschlossen hat. Der Lockdown war einer der härtesten weltweit. Die Regierung hat dort schon vor 11 Monaten einen Stufenplan beschlossen. Es wird nicht demonstriert, sondern umgesetzt worum der Präsident die Bevölkerung bittet. Letzte Woche wurde konsequenterweise die letzte Stufe aus dem Lockdown erreicht. Das RKI hat zudem veröffentlicht, dass Fernreisen entgegen urspünglicher Annahmen keine Pandemiertreiber sind.
Und so werden nach 1 Jahr Pause in der nächsten Woche unsere ersten Gäste aufbrechen. Deren Vorfreude ist groß. Wer sich aber mindestens genauso freut, sind die Menschen vor Ort, die für unsere Gäste da sind. Menschen, die im Tourismus arbeiten und von denen viele seit 1 Jahr nichts mehr verdient haben. OHNE ZU KLAGEN! Vom Lodge-Besitzer bis zum Kind des Zimmermädchens. Alle brauchen uns und alle werden uns mit einem unglaublich warmherzigen und dankbaren Lächeln empfangen.
Schaut man die Zahlen an, könnten die Südafrikaner sich vor Gästen aus Ländern mit höherer Inzidenz sorgen. Südafrika könnte uns als Risikogebiet einstufen. Statt dessen freut man sich vor Ort auf uns. Ich habe bewusst gewartet bis ich diese Zeilen geschrieben habe, denn wer reist, der bekam es zuletzt schnell mit Neid zu tun und musste sich in den sozialen Medien Kommentare von Leuten gefallen lassen, die seltenst die Hintergründe kennen. Also werde ich in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder Fotos meiner Reise im Dezember posten und vom Test bis zum Restaurant-Besuch darüber aufklären, wie unkompliziert das alles funktioniert.
Glaubt mir, ich wünschte ich wäre gerade in Südafrika. Geschäfte, Restaurants, Unterkünfte, Attraktionen, Nationalparks, Strände. Alles ist offen. Natürlich mit den üblichen Hygienemaßnahmen, wie überall auf der Welt. Aber beim Einkaufen im Supermarkt eine Maske zu tragen trübt einen Urlaub in der Natur Südafrikas nicht.
Euer Jochen Großmann