30/04/2024
🧙♀️🧙 Heut Nacht ist was los
Heut is Rauhnacht, Leut gebts obacht !!!
Walpurgisnacht – Rauhnacht – Freinacht
In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist die Walpurgisnacht; diese wurde im Bayerischen Wald als eine Rauhnacht bezeichnet. In dieser Nacht, so heißt es, sollen die Hexen ihren höchsten Festtag haben und ihren Hexensabbat feiern. Dies war meistens am höchsten Ort in der jeweiligen Gegend. Im Bayerischen Wald war der Arber verrufen, dass in dieser Nacht die Hexen sich dort trafen, zusammen feierten und tanzten. Dieser Glaube war so groß, dass die einheimischen Waidler den Arbergipfel bis weit ins 19. Jahrhundert mieden. Die Waidler glaubten, dass in dieser Nacht die Hexen mit ihren Besen durch die Lüfte flogen und schauten, ob sie einen Menschen, der sich nach dem Abendläuten im Freien rumtrieb, erwischen und martern könnten. Die Hexen flogen aus allen Dörfern des Bayerischen Waldes zum Arber, wo sie sich mit der mächtigsten Hexe, ihrer Herrin, der Arberhexe, trafen.
Ein Mann aus Bodenmais erzählte in den 1980er Jahren, dass er diesen Sagen über die Walpurgisnacht nicht glaubte, so beschloss er in dieser Nacht, auf den Arber zu steigen. Am Gipfel angekommen, sah er ein großes Lagerfeuer brennen, um das viele Frauen tanzten und ausgelassen feierten. Als er sich näher heranschlich, erkannte er auch einige Frauen, die aus Bodenmais kamen. Die Frauen hatten alle offene und zerzauste Haare, sie schrien und kreischten so laut sie konnten. Es war ein schauerlicher Anblick und so bekam er es mit der Angst zu tun, er lief so schnell er konnte wieder zurück nach Bodenmais. Alle paar Meter drehte er sich um, ob ihm jemand folgte, aber er blieb unentdeckt. Wenn ihn die Leute baten, erzählte er diese Geschichte oft im Wirtshaus, dabei wurde er aber immer kreidebleich und der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn. Er sagte, dass er nun die Bodenmaiser Hexen kennt, diese aber nicht beim Namen nennen darf, da sie ihm sonst etwas antun würden.
Die Kelten feierten in dieser Nacht das Fest Beltane, das den Beginn des Sommerhalbjahres symbolisierte. Beltane wird auch mit „helles Feuer“ übersetzt, was sich bis heute in den Maifeuern mancherorts überliefert hat. Der Arber soll früher für die Kelten ein heiliger Berg gewesen sein, wo angeblich die dreifaltige Göttin ihren Wohnsitz hatte. Die Kelten, die schon lange vor Christi Geburt im Donauraum angesiedelt waren, wallfahrteten von dort durch den Bayerischen Wald zum Arber. Eine markante Stelle, zwischen Hochzell und Arber, heißt „steinernes Tor“. Die Sage erzählt uns, dass wer durch diese Felsschlucht geht, ewig leben soll. Das soll heißen, wer durch dieses Tor zum heiligen Berg wallfahrtet, lebt ewig, da er für sein Seelenheil diese gefährliche Wallfahrt auf sich genommen hat. Im Nordwald waren damals noch wilde, für den Menschen gefährliche Tiere heimisch, auch verbannte und ausgestoßene Menschen lebten sicher hier versteckt, so dass diese Reise zum Arber nicht ungefährlich war. Als dann die Missionare in den Nordwald kamen, gefiel ihnen dieser heidnische Wallfahrtsort gar nicht, so machten sie aus der dreifaltigen Göttin die Arberhexe, vor der sich die Menschen in Acht nehmen sollen, und besonders dann, wenn die keltischen Feste gefeiert wurden, wie Beltane.
Die Germanen feierten in dieser Nacht zum 1. Mai das Frühlingsfest und zogen einen Baum aus dem Wald, der nach Meinung mancher Forscher den germanischen Weltenbaum darstellen soll. Diesen Baum stellten sie dann in den Dörfern auf und feierten um diesen, dass die schöne Jahreszeit begann. Dieser Brauch wird in der heutigen Zeit weitergeführt, nur wird der Baum nicht mehr als Weltenbaum, sondern als Maibaum bezeichnet.
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