31/10/2014
Ein Gedicht zum Freitag:
Habe nun, ach! Nach stundenlangem Stehen im Gedränge
Internet und die Plakate in den Aushängen
Und leider auch App der MVV,
Durchaus studiert, und zwar genau.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Bin Pendler, fast alltäglich gar
Und muss schon an die vier Jahr
Die S-Bahn nutzen zweimal täglich,
Was manchmal ist schier unerträglich–
Viel öfter ist es nur zum flennen!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich heute ziemlich abgehärtet
Und weiß wann man welch Ticket besser nicht entwertet
Mich plagt die Unverständnis nur noch in selt’nen Fällen,
Fürchte mich weder vor Ersatzverkehr noch Baustellen –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, die MVV würd’s besser wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnt’ mich wehren,
Die Menschen bessern und bekehren.
Auch hab ich weder Amt noch Geld,
Noch gut Beziehung zu Entscheidern dieser Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich dem Autofahrn ergeben,
Ob mir durch Benzins Kraft und Rund
Nicht manch Vorteil würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Am Gleis zu warten brauche und nichts weiß;
Daß ich erkenne, was die Pendlerwelt
Am ehesten in Gange hält,
Wie ich am schnellsten den Arbeitsplatz erreiche
Und der vermaledeiten S-Bahn ausweiche.