09/09/2021
Heute war ja mal wieder so ein Tag!
Ich glaube ein bißchen Hochgefühl zu spüren.
Meine Gastgeber Stine und Christer sind zwei ganz besondere Menschen. Mit Christer, einem waschechtem Schweden, verstehe ich mich toll. Wir harmonieren im handwerklichem und auch menschlichem Bereich. Wir arbeiten täglich zusammen, aber jeder für sich sofern der andere keine Hilfe benötigt.
Offenbar vertraut er meinen Fähigkeiten, sagt mir was zu tun ist und geht, verlässt sich darauf, dass es schon klappen wird. Dieses Vertrauen in mich finde ich toll und genieße es sehr. Schon alleine aus diesem Grund mag ich ihn. Zudem quatschen wir in schlechtem Englisch, (also ich) und lachen gemeinsam, sofern ich seinen Humor auch tatsächlich verstanden habe.
Stine ist für mich der absolute Seelenmensch. Vordergründig hat sie einen pechschwarzen Humor (lieb ich) und kann herrvoragend über sich selbst lachen. Was sie für mich so besonders macht sind eher die stillen Momente. Sie schaut mich an, weiß wie es mir geht und warum ich es mir so geht. Dann spricht sie nicht viel, aber jedes Wort hat großes Gewicht. Sie ist eine absolute Hundefrau, die Viecher gehen IMMER vor (Kenne ich) und ich glaube, dass sie Menschen nur in einem gewissen Maß mag. Aber wenn sie dich mag könnte es sein, dass du gleichauf mit ihren Hunden bist. Und das will schon etwas heißen.
Hier in Schweden zu sein und dieses Land mit seiner rauhen Natur, den Wäldern, Seen, Sonne, Felsen und Bergen und all den Wetterkapriolen zu begegnen, ist für mich ein besonderes Erlebnis. Bald schon hält der Winter Einzug und das Land liegt unter einer bis zu 2 Meter hohen Schneedecke.
Ich habe schon so viele Länder bereist, dass es eigentlich für 2 Leben reicht. Aber das HIER ist für mich unfassbar. Ich verstehe eigentlich nicht, warum die Schweden in den ländlichen Regionen nicht jeden Tag aufwachen, aus dem Fenster schauen und glücklich sind. Oder machen sie es doch und ich weiß es nur noch nicht?
Meine Auszeit besteht ja für mich aus "Urlaub gegen Hand"
Also ich mache woanders bei fremden Menschen Urlaub und arbeite dort gegen Kost und Logie.
Jeden Tag etwas für mich sinnvolles zu tun, auch wenn es für andere Leute ist. Aber ich mache es gerne und freiwillig und werde lediglich mit Essen und Dankbarkeit belohnt (sofern ich es einigermaßen gut gemacht habe). Mehr möchte ich eigentlich nicht. Abends bin ich kaputt aber glücklich den Tag so begangen zu haben.
Stress? Nein, stattdessen "Hey, mach was dir gut tut".
Die Schweden lieb ich irgendwie, obwohl ich erst seit einer Woche hier bin.
Heute waren Jan und ich mit dem Rad in den Wäldern unterwegs. 38 km querfeldein sind für mich kein Pappenstiel.
Das Wetter spielte mit und ich konnte viele Fotos ergattern.