19/02/2018
02.11.17 – 03.11.17 Brunei + Brunei DPMM FC – Tampines Rovers FC 0:5 (S-League, Stadium Sultan Hassanal Bolkiah, Zuschauer: ca 900)
Was zur Hölle ist Brunei und wieso fliegt man dahin? Aber auch im Sultanat wurde Fußball gespielt und so wurde von KL ein Wochenendtrip auf die Insel Borneo gebucht. Im Nachhinein können wir mit ruhigem Gewissen sagen, dass 2 ½ Tage eindeutig 2 Tage zu viel sind.
Da wir von keinem der insgesamt ein dutzend Taxifahrern im ganzen Land eine Nummer hatten, ging es mit dem Bus in die Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Dafür das Brunei als Vorbild für den modernen muslimischen Staat steht, war die Stadt ganz schön auf 90er-Bausündenstil getrimmt.
Der Sultan Haji Hassanal Bolkiah Mu'izzaddin Waddaulah ibni Al-Marhum Sultan Haji Omar Ali Saifuddien Sa'adul Khairi Waddien steckt augenscheinlich lieber sein ganzes Vermögen, das auf den Ölvorkommen des Landes beruht, in seine Fahrzeugsammlung, diezwischen 3000-5000 Autos groß sein soll.
Viele Highlights hat die Stadt und das Land nicht zu bieten und wenn muss man, im Vergleich zu den anderen südostasiatischen Ländern, mit Preisen wie in Deutschland rechnen. So klapperten wir ein paar Moscheen ab und überlegten, ob Brunei für seinen Honig berühmt ist und dies ein gutes Mitbringsel wäre. Im Royal Regalia Museum konnten wir dann die Mitbringsel & Staatsgeschenke begutachten, die der Sultan über die Jahre so angehäuft hatte und in das eigens dafür gebaute Museum irgendwann auslagerte. Meine Großeltern hatten auch mal eine schicke Salzlampe…
Im Hauptpostamt des Landes zeigte sich dann nochmal die ganze Sinnlosigkeit dieses Stücken Erdes und nach 15 Minuten Dauergeklopfe erwachte die einzige Dame hinterm Tresen, um uns mitzuteilen, dass sie keine Briefmarken haben. Weiter schlafen!
In Sachen Fast Food spielt Brunei aber in der Champions League und hat mit der Substation seinen eigenen Subway-Abklatsch, der auch absolut preiswert und geschmacklich top war. Wir waren dann nächste zwei Tage Stammkunden.
Freitags liefen wir von unserer Unterkunft die 15 Minuten zum Flughafen und lernten so den modernen muslimischen Staat kennen. Alle Läden inklusive dem Postamt hatten aufgrund der Freitagsgebete, von 11 – 14 Uhr geschlossen. Aus Mangel an Alternativen spielten wir zwei Stunden Kniffel und sehnten uns schon nach dem nächsten Flieger.
Irgendwann war es dann auch Abends und nach einem ereignislosen Nachmittag, den wir im Flughafenbus verbrachten, um bis zu den beiden Endhaltestellen zu fahren, ging es zu Fuß zum Stadion.
Heute Abend stand das Spiel des Brunei DPMM FC an, deren Abkürzung übersetzt so viel wie His Royal Highness the Crown Prince of Brunei Football Club heißt und in der singapurischen S-League mit kicken darf. Mit einem Fünfer der Fantasiewährung Brunei-Dollar gab es ein schickes Ticket und mit ca. 900 anderen frenetischen brunesischen Hinchas wurde sich im geil abgeranzten Nationalstadion bequem gemacht. 30-40 Gästefans vom Festland konnten auch noch ausgemacht werden, die spätestens nach dem 2:0 eindeutig zuordenbar waren.
Tampines Rovers spielte das hier ganz locker runter und durfte wohl vor uns, mit fünf Toren im Gepäck, das Land verlassen.
Frühstück bei Substation & Vormittags am Flughafen gegammelt, klingt fast wie die Kopie des gestrigen Tages. Brunei muss man gesehen haben!