Durch seine alleinstehende, vorgeschobene Position und die direkt in den See abfallenden Wände wirkt er wie ein Felsbrocken in der Landschaft und ist dadurch ein beliebtes Fotomotiv. Seine markante Silhouette ist weithin sichtbar, bei klarer Luft bis zu 150 km. Daher wird er oft als Landeswarte oder Wächter des Salzkammergutes bezeichnet.
::Geografie::
Im Norden ist der gewaltige Kalkklotz
durch den Gschliefgraben und im Süden durch das Lainautal begrenzt. Im Osten befindet sich der Laudachsee. Hier ist der Traunstein durch die Hohe Scharte vom Katzenstein getrennt. Das gesamte Gebiet inklusive des Laudachsees umfasst 145 Hektar und steht seit 1963 unter Naturschutz. Es reicht von 480 m bis 1.691 m ü. Der Gipfel selbst ist ein kleines Plateau zwischen Fahnenkogel, Traunkirchner Kogel und Pyramidenkogel. Am Pyramidenkogel befindet sich das Gipfelkreuz.
::Geologie::
Der Traunstein setzt sich als Teil der Höllengebirgsdecke aus Wettersteinkalk zusammen. Seine Nordabstürze bilden die Deckenstirn. Zusätzlich ziehen sich zwei Bänder aus Gutensteiner Kalk vom Seeufer bis zur Gipfelregion durch den Fels. Diese treten im Brand- und im Peckgraben zutage. Nach Norden schließt sich im Zierlerberg und Kaltenbachwildnis die Langbathscholle an. Diese besteht aus Hauptdolomit, der zu feinem Grus verwittert. Durch den Gschliefgraben getrennt, schließt sich mit dem Grünberg die Flyschzone an. Im Kalkstein bilden sich Karsterscheinungen wie etwa eine große Doline am Gipfelplateau. Die vorgelagerte Position des Traunsteins wurde durch eine tektonische Störung, die sogenannte Traunstörung, verursacht. Diese verläuft in Nord-Südrichtung durch den Traunsee. Die Höllengebirgsdecke wurde hierbei um gut fünf Kilometer weiter nach Norden verschoben und findet nach Süden im Traunkirchner Sonnstein die Fortsetzung. Seit Anfang Dezember 2007 haben sich im Bereich des Gschliefgrabens große Mengen von Erd- und Geröllmassen in Bewegung gesetzt. Durch die drohende Gefahr mussten 55 Häuser evakuiert und die Traunsteinstraße gesperrt werden. Durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen konnte ein weiteres Abgleiten bis auf Weiteres verhindert werden (Stand 2010).[
::Wege::
Auf den Berg führen vier offizielle, markierte und gesicherte Wege, sowie etliche nur klettertechnisch versierten und erfahrenen Bergsteigern vorbehaltenen Aufstiege. Der Hernler Steig von Westen, wurde 1905 eröffnet und ist nach dem Gmundner Alpinisten Hans Hernler benannt. Der Naturfreundesteig wurde 1929 eröffnet und wurde wegen hoher Steinschlaggefahr 2001 neu errichtet und führt über den Südwest-Grat
Der Mairalmsteig von Süden ist der älteste und leichteste Weg auf das Plateau.
2005 wurde der Traunsee-Klettersteig (Schwierigkeitsgrad D) errichtet, der, beginnend am Hernler Steig, die letzten 150 Höhenmeter direkt zur Gmundner Hütte überwindet. Für die Begehung ist eine Klettersteig-Ausrüstung erforderlich. Ungesicherte schwierige Aufstiege:
Zirlasteig
Inzwischen wieder bei Kundigen und erfahrenen Bergsteigern sehr beliebt, ist der Zirlasteig, der über die Kaltenbachwildnis und den Adlerhorst durch einige leichte Kletterstellen (durch sog. Steinmandl markiert) über den Zirlaberg und eine schwierige Einstiegsstelle (II+ es gab schon etliche tödlich verunglückte Bergsteiger) durch die Zirlaschlucht (leichte bis mäßig schwierige Kletterei I-II) zur Gmundner Hütte führt. Auf den letzten rund 70 Höhenmetern verbindet sich der Zirlasteig mit dem Normalaufstieg des Hernler Steigs bis zur Gmundner Hütte. Insbesondere Winterbegehungen hatten in der Geschichte der Besteigungen des Traunsteins zu schlimmen tödlichen Abstürzen geführt. Ostgrat (I-II)
Aus der Hohen Scharte, dem tiefsten Einschnitt zwischen Katzenstein und Traunstein führt der Weg zunächst steil durch Geröll und Grashänge aufwärts bis zu einer Kleinen Scharte, wo der Gratverlauf beginnt. Der Anstieg folgt, bis auf wenige Ausnahmen, wo man nach links (südseitig) ausweicht, immer dem teilweise ausgesetzten Grat. Kurz vor dem Gipfel quert man unterhalb der steilen Gipfelabbrüche auf die Nordseite in die „Grüne Gasse“. Diese klettert man empor und über einen letzten steilen Wandaufschwung gelangt man schließlich auf den Gipfel. Hochkamp
Direkt vom Laudachsee durch die Nordwestabstürze des Traunsteins zum Vorgipfel des Traunstein-Gipfelkreuzes. Einige der Normalanstiege sind sehr steil und mit Drahtseilen gesichert. Der relativ hohe Schwierigkeitsgrad und die Beliebtheit des Berges aber auch Selbstüberschätzung und schlechte Ausrüstung mancher Wanderer (Halbschuhtourist) erklären die große Anzahl der tödlichen Unfälle. 127 Menschen haben seit Beginn der Zählung 1897 ihr Leben auf dem Traunstein verloren (Stand 2. September 2008). Daher wird auf allen markierten Normalanstiegen gewarnt!
::Geschichte::
Der ehemalige Gmundner Kogel wurde am 2. August 1837 zu Ehren Erzherzogs Maximilian d'Este mit einer Weißblechfahne versehen und wird seither Fahnenkogel genannt. Am Scharnsteiner Kogel wurde 1858 für Vermessungszwecke eine Holzpyramide errichtet und heißt seither Pyramidenkogel. Gipfelkreuz [Bearbeiten]Das zehn Meter hohe Gipfelkreuz der Kriegsheimkehrer befindet sich auf dem Pyramidenkogel und ist den gefallenen Soldaten beider Weltkriege gewidmet. 520 Männer und 80 Frauen sorgten 1950 in nur zwei Tagen für den Transport der rund 4.000 Einzelteile auf den Gipfel. Zur Weihe des Kreuzes am 20. August 1950 versammelten sich rund 3.000 Menschen auf dem Plateau. Hütten [Bearbeiten]Am Gipfel befinden sich zwei Hütten, die Gmundner Hütte und das Traunsteinhaus. Die Gmundner Hütte befindet sich am Fahnenkogel auf 1.660 m und wurde bereits 1907 vom Gmundner Touristenklub erbaut. Sie durfte bis 1913 mit keiner Tür und keinem Ofen ausgestattet sein, um Wilderern keinen Unterschlupf zu bieten. Seit 1954 wird die Hütte von der Alpenvereinsektion Gmunden betreut. Die Gmundner Hütte bietet Schlafgelegenheit für etwa 45 Personen. Das Traunsteinhaus befindet sich am Traunkirchner Kogel auf 1.580 m und wurde 1925 bis 1927 erbaut. Nach der Auflösung der Naturfreunde 1934 wurde es 1945 provisorisch übernommen und gelangte erst wieder 1952 in deren Besitz. Das Traunsteinhaus bietet Schlafgelegenheit für etwa 30 Personen.