25/10/2018
Zu finden im Web www.bullerbue.ch
Beweggrund, warum arbeite ich an der Bullerbü Schule
In meiner Lebenszeit habe ich einige Schulen und Schulmodelle kennengelernt. Aufgewachsen, innerlich weitergewachsen bin ich ich auf dem Lande, ausserhalb des Dorfs. Als überzeugtes Landei habe erst 2012 ausserhalb Sternenberg räumliche, wie innerliche Heimat gefunden , da wo Hirsch und Dachs sich einander gute Nacht wünschen.
Im Luxus der natürlichen Abgeschiedenheit, wo sich immer wieder auch Besucher einfinden, erfahre ich die Prinzipien der Natur, ihre Kreation, ihre Entfaltung. Das empfinde ich nicht nur in schöngeistiger Art, sondern auch handwerklich gestaltend. So lebe und erfahre ich das Prinzip von Pestalozzi "Kopf, Herz, Hand" eher in der Reihenfolge "Hand, Herz, Kopf". Es geht zunächst ums Tun , zielgerichtet oder weniger zielgerichtet. Wenn der Kopf erkennt, dass es rundherum Sinn macht, das Tun in ein Grösseres sich einfügt, dann wächst in der Mitte das Herz mit.
Meine drei Kinder haben die Mehrklassenschule in Sternenberg erlebt. Selber habe ich da auch meine Praxiserfahrung machen können. Zwei meiner Kinder besuchten später die Rudolf Steiner- Schule in Wetzikon und die Jüngste schliesslich die Atelier Schule in Zürich, wo sie innerlich zur mündigen Erwachsenen reifte.
Persönlich erlebe ich mich durchaus als Künstler, wohl wissend, dass das in unserer nach Anerkennung strebenden Welt "hochgestochen" klingt. Kunst und Kreativität beschreibt jedoch meiner Meinung nach individuell , die Denk- und Handlungsweise, welche stets erlebnis- und vielfältig lösungsorientiert ist, in allen Bereichen.
Persönliche Methodik während dem Unterricht (Auf was lege ich wert)
Die Kinder machen ihre ersten, wichtigen Schritte im Spielen/Lernen, natürlicherweise ausserhalb der strukturierten, geradlinigen Wertung. Das soll auch im Primarschulalter so bleiben. Als Lernbegleiter darf ich die Anerkennung und die Ermunterung äussern. So wirkt das Kind aus eigenem inneren Antrieb, erfährt sein Tun in der Vielfalt und stärkt so seine persönliche Einzigartigkeit.
Themenbereiche werden zunächst einmal vorgegeben, Stück um Stück erschlossen. Mit der Zeit kann eine Schülerin oder ein Schüler zwischendurch auch eigene Projekte verfolgen. Ein Schatz an Geschichten und Liedern darf angelegt werden, welche die innere Landschaft des Kindes prägen. Gemeinschaftsarbeiten und persönliche Projekte wechseln sich ab, einmal die Überzeugung gewinnen, "zäme gahts besser", dabei die gegenseitige Wertschätzung kennenlernen und ein andermal die ganz persönlichen Beweggründe erforschen.Französisch wird so oft wie möglich epochemässig ins praxisnahe Werken verwoben, so dass möglichst viele Verknüpfungen entstehen können, welche Gehirn, Geschicklichkeit und damit auch das Gefühl gleichsam ansprechen. Genau vorgegebene Werkarbeiten wechseln sich ab mit frei gestaltbaren Prozessen. Genauigkeit, Orientierung nach Schema soll geübt werden , welches in anderen Phasen in persönliche Arbeiten einfliessen darf, wo das Denken und Fühlen in der kreativen Vielfalt erfahren und entwickelt wird. Sprache soll als Ausdrucksmittel erfahren werden. Eigene Texte sind grundsätzlich wichtiger als Rechtschreibung und Grammatik. In einer fremden Sprache geht es zunächst einmal um den freien, spielerischen Zugang und weniger um die korrekte Schreibweise.
Meine Rolle
Zunächst verstehe ich mich als Impulsgeber in einer (noch)bescheidenen Gemeinschaft an Erwachsenen und Kindern. Und auch als Impulsempfänger und Vermittler zwischen dem breiten Wesen eines Kindes und der äusseren Welt. Deshalb liegt es für mich beispielsweise auf der Hand, dass wir jedes Wesen dort abholen , wo es steht, ohne zu werten. ... mit dem Blick auf meine Werte als 55- Jähriger.--- ein künstlerisch denkender Primarlehrer .