![𝗣𝗵𝗼𝘁𝗼𝗴𝗿𝗮𝗽𝗵𝗶𝗲, 𝗖𝗵𝗲𝗺𝗶𝗲 & 𝗔𝘀𝘁𝗿𝗼𝗻𝗼𝗺𝗶𝗲 𝗶𝗺 𝗕𝗲𝘁𝘁𝗹𝗮𝗸𝗲𝗻:𝗪𝗶𝗲𝘃𝗶𝗲𝗹 𝘄𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗡𝗲𝘂𝗴𝗶𝗲𝗿𝗱𝗲 𝗶𝗻 𝗥𝗲𝗴𝘂𝗹𝗮 𝗩𝗲𝗿𝗱𝗲𝘁-𝗙𝗶𝗲𝗿𝘇 𝗯𝗹𝗮𝘂𝗲𝗻 𝗧𝘂𝗲𝗰𝗵𝗲𝗿...](https://img4.travelagents10.com/558/372/864304345583725.jpg)
19/09/2023
𝗣𝗵𝗼𝘁𝗼𝗴𝗿𝗮𝗽𝗵𝗶𝗲, 𝗖𝗵𝗲𝗺𝗶𝗲 & 𝗔𝘀𝘁𝗿𝗼𝗻𝗼𝗺𝗶𝗲 𝗶𝗺 𝗕𝗲𝘁𝘁𝗹𝗮𝗸𝗲𝗻:
𝗪𝗶𝗲𝘃𝗶𝗲𝗹 𝘄𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗡𝗲𝘂𝗴𝗶𝗲𝗿𝗱𝗲 𝗶𝗻 𝗥𝗲𝗴𝘂𝗹𝗮 𝗩𝗲𝗿𝗱𝗲𝘁-𝗙𝗶𝗲𝗿𝘇 𝗯𝗹𝗮𝘂𝗲𝗻 𝗧𝘂𝗲𝗰𝗵𝗲𝗿𝗻 𝘀𝘁𝗲𝗰𝗸𝘁…
(diesmal ein kleiner Essay) Als ich mich am Sonntagnachmittag aufmachte, um im Unterengadin die Ausstellung einer lokalen, mir noch unbekannten Künstlerin zu entdecken (eine grosse Wissenslücke meinerseits, nun ist diese zufriedenstellend aufgefüllt) und zuerst im Winde wehende blau-melierte Bettlaken erblickte, war ich anfangs noch wenig beeindruckt.
Dass Dr. Stefanie Proksch-Weilguni, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nairs im Bereich Kuration, das Werk der Künstlerin vorstellte, liess mich schon erahnen, dass hinter der kleinen fragilen Person der Regula Verdet-Fierz mehr steckte als ich noch wusste. Als Verdet-Fierz dann das Wort ergriff, und die Worte mit einem Rausch gleich eines Wasserfalls an Inbrunst aus ihr sprudelten, spitzte sich schon in mir eine warmherzige Zuneigung und ein wachsendes respektvolles Interesse zu. «Blue Sun – Cyanotopien». Der Titel der Ausstellung spricht tausend Bände… wenn man diesen nur zu verstehen vermag: Die , auch als bekannt, ist ein altes fotochemisches Druckverfahren, in dem, die Sonne auf einer präparierten Oberfläche blau reagiert. Als tragende Oberfläche werden oftmals gutaufsaugende Papiere und Stoffe benutzt, die in eine lichtsensible Lösung getränkt werden. (Im Jahr 1842 entwickelte der englische Naturwissenschaftler und Astronom dieses Verfahren. Die Cyanotypie war das dritte Verfahren nach der und zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern.) Setzt man diese in lichtsensibler Lösung getränkten Papiere oder Stoffe der Sonne aus, färben sie sich blau. Wird der Lichteinfall auf das Papier durch ein Hindernis (davor platziertes Objekt) unterbrochen, so reagiert im Schatten des Objekts die Oberfläche weniger und es entstehen sogenannte Fotogramme.
Doch sich damit zufrieden zu stellen, wäre noch nicht weit genug gehen .. für die Wahlunterengadinerin mit pulsierendem Forschungsdrang. Mehr noch als sich mit der simplen räumlichen Photoreaktion zu beschäftigen, forderte sie die zeitliche Dimension und mit ihr, die am Himmel wandernde Sonne heraus. Regula Verdet-Fierz interessiert es, auf dem Stoff die Bahnen der Sonne tanzen zu lassen. So fertigte sie «Fotogram-Hindernisse» an, in dem sie zum Beispiel Verdecke mit Löchern versah und diese über längere Zeiträume der Sonne aussetzte. Gleich bei einer Kamera Obscura wandert das Licht durch das Loch auf die photosensible Fläche, doch mit jeder Stunde in der Helios seinen Spaziergang am Himmel über Guarda fortsetzt, schlägt sich sein Schweif auf das Bettlaken von Verdet-Fierz nieder. Ab und zu bezeugt sogar eine Unterbrechung von der Begegnung mit einer Wolke. . .
Zu sehen ist die Ausstellung von Regula Verdet-Fierz in der in bis zum 22.Oktober 2023. Am besten, man melde sich vorab bei ihr: [email protected] / 0818622422 / www.regula.verdet.ch