Bei Niedrigwasser kann man im Uferbereich die Reste über 5000 Jahre alter Pfahlbauten finden. Urkundlich wurde mit Eigilwardo de Nuzdorf, das Dorf indirekt zum ersten Mal 1134 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Salem erwähnt. Damian Kapelle aus dem 13. Jahrhundert und einer Scheune total zerstört, weshalb alle alten Gebäude Nußdorfs, außer eben der Kapelle aus dem 17. Jahrhundert stamm
en. Der Bau der Eisenbahn und der dazu parallel führenden Landstraße um 1900 teilt das Dorf in zwei Hälften und ist die Ursache der Trennung der alten Dorfmitte um Kapelle und Rathaus vom Dorfteil am See. Zwischen 1950 und 1970 hat sich die Einwohnerzahl von 528 auf 1043 fast verdoppelt. Heute leben hier etwa 1300 Menschen. Bis in die siebziger Jahre war die Landwirtschaft dorfprägend. Danach traten Wohnen und Tourismus in den Vordergrund. Alle Dinge des täglichen Bedarfs sind im Ort erhältlich. Am 1.1.1975 wurde Nußdorf als Stadtteil nach Überlingen eingegliedert und 1998 zum größten Teilort Überlingens. Der Tourismus ist die wichtigste wirtschaftliche Komponente für das Dorf. Ein Gasthof, drei Frühstückspensionen, rund 40 Privatvermieter und drei Campingplätze bieten Unterkunft für viele Gäste. Vier Restaurants und Cafés sowie der Gasthof kümmern sich um das leibliche Wohl. Zur touristischen Infrastruktur zählen der 1999 erneuerte und umgestaltete Schiffslandungssteg, das Strandbad, der Nußdorfer Bahnhof, die Bushaltestellen, eine Tourist-Info und ein Ticketshop für kulturelle Veranstaltungen. In der alten Dorfmitte liegen schräg gegenüber von Kapelle und Dorfgemeinschafsthaus die vierklassige Grundschule und das Rathaus, das außer der Ortsverwaltung einen Kinderhort mit Mittagstisch beherbergt. In einem schönen Grundstück am See machen die noch nicht schulpflichtigen Kinder im städtischen Rosa-Wieland-Kindergarten ihre erste Bekanntschaft mit unserem Bildungswesen. Nußdorf hat ein buntes Vereinsleben. Feiern, Theateraufführungen und Konzerte finden im Dorfgemeinschaftshaus statt. Die Ortschaft ist ein grünes Dorf mit vorwiegend Einzelbebauung und wenigen Verdichtungen. Alte Gebäude werden erhalten und gegebenenfalls so umgebaut, dass sie einem neuen Zweck diesen können. Die Häuser liegen in schönen Gärten, teilweise traditionelle Bauerngärten und Zier- und Wohngärten. Nußdorf liegt östlich in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen freien Reichsstadt Überlingen. Die Grenze ist das Nußbachtal. Im Osten wird es begrenzt durch Streuobstwiesen und Mischwälder, die sich bis zu den Weinbergen um das Kloster Birnau hinziehen. Im Norden von Nußdorf breitet sich waldreiches Drumlinhinterland aus. Die südliche Grenze ist das Ufer des Überlinger Sees. Streuobstwiesen, ein Bachtal, Mischwald (Laub vorherrschend), Waldwege, Wanderwege mit Seesicht, Landschaftsschutzgebiete und kleine Feuchtgebiete bieten abwechslungsreiche Spaziergänge. Eine Parkanlage am See lädt zum Verweilen und zur Erholung ein. Einmal im Jahr feiern dort die Nußdorfer im Juli das Seeuferfest.