25/11/2023
Mythen und Fake Fakten rund um Hexen
Rund um das Thema Hexen und Hexenverfolgung ranken sich viele Mythen und falsche Fakten. Einige davon greifen wir in unserer Ausstellung "'Mit Feuer zu strafen!' Hexenwerk und Teufelsbund im Aachener Raum" auf und zeigen, ob an den Mythen etwas dran ist.
Mythos Nr. 1: Die Neuneinhalb-Millionen-Theorie
Seit dem 18. Jahrhundert hält sich hartnäckig die These, dass in Mittelalter und Früher Neuzeit insgesamt neuneinhalb Millionen Hexen hingerichtet wurden. Aufgestellt wurde diese Theorie von Gottfried Christian Voigt (1740 – 1791), der auf Basis der Hexenprozessakten im Quedlinburger Stadtarchiv die folgende Hochrechnung anstellte: Wenn im Hochgericht von Quedlinburg in 40 Jahren 30 Hexenprozesse stattfanden, müsse das Verhältnis zwischen Angeklagten und Bevölkerungszahlen auch für alle anderen europäischen Gebiete gelten. Hochgerechnet auf willkürliche elf Jahrhunderte (vom Beginn des 7. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts) kam er so auf insgesamt 9.442.994 Hinrichtungen.
Die heutige Forschung geht von 50.000 bis 60.000 Hinrichtungen von Hexen in ganz Europa aus.. Allerdings haben wir keine Aufzeichnungen über die freigesprochenen „Hexen“, die nach ihrer Heimkehr zum Teil Ausgrenzung und Gewalt erfuhren. Eine genaue Zahl der europäischen Opfer kann also nicht bestimmt werden.
Wenn Sie mehr über die Verfolgung von Hexen erfahren wollen, besuchen Sie uns in unserer Ausstellung "'Mit Feuer zu strafen!' Hexenwerk und Teufelsbund im Aachener Raum". Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Foto: Texttafel zur Neuneinhalb-Millionen-Theorie in der Ausstellung, © Route Charlemagne Aachen.