05/01/2019
Hornisgrinde-Hütte, Autoverkehr und Folgen für das Hochmoor
Da unser letzter Beitrag doch etwas emotional und schnell geschrieben war, wir doch einige Nachfragen hatten, formulieren wir unsere Bedenken nochmals genauer.
Warum sind wir gegen eine Öffnung der Hornisgrinde für Besucher:
Der Autoverkehr behindert die Wanderer, die auf der Straße laufen, durch die vielen Kurven kann es dabei zu gefährlichen Situationen kommen. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden oftmals nicht eingehalten.
Das ist für das Hochmoor aber keine nachhaltige Störung und eher nur eine "kleine" Randnotiz wert.... Viel entscheidender ist:
Wer bisher auf die Hornisgrinde ist, der musste etwas Zeit einplanen, Besuchermassen die von einer Attraktion zur nächsten eilen, schnell mal ein Foto oder Selfie schießen bevor es nach 20 Minuten weiter geht, sind der Hornisgrinde bisher erspart geblieben. Auch wenn es jetzt schon vorkommt, dass diese Besucher nicht immer auf den Wegen bleiben, dürfte klar sein....
Das eigentliche Problem aber fängt direkt beim Parkplatz an, das Hochmoor besteht seit vielen tausend Jahren, es wurde in den letzten Jahrhunderten stark beeinträchtigt, von Menschen angelegte Wege, Entwässerungsgräben und Torfstiche haben nachhaltige Schäden verursacht.
Der große Brand im Jahr 1800 (auch durch Menschenhand) hat große Teile des Hornisgrindegebietes zerstört. Im Hochmoor wurde dadurch die Regeneration der ursprünglichen Hochmoor Vegetation, bestehend aus Torfmoosen, verzögert, was zu dem heute zu sehende Moor aus Rasenbinsen geführt hat. Das Moor auf der Hornisgrinde wächst seit dem Brand nicht mehr, es gibt nur noch zwei kleine Bereiche des Hochmoors in denen heute noch Torfbildung stattfindet. Diese sind in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes, von dem in den kommenden Jahren täglich Emission und Immission ins Hochmoor übergehen. Jede Zufuhr von Nährstoffen, sei es durch Abgase, Abrieb oder weggeworfene Nahrungsmittel schädigt das Moor nachhaltig.
Es kann doch nicht sein, das die Wirtschaftlichkeit eines "großen Restaurant", das ursprünglich als Hütte für Wanderer angepriesen wurde höher bewertet wird als der Schutz der Moore. Warum hat eine Straßenverkehrsbehörde hier die Befähigung, so einen Schritt zu entscheiden???
Ein Missverständnis möchten wir noch beseitigen, Hornisgrinde-Hochmoor und Straße sind nicht Teil des Nationalparks, im Nationalpark wird der Bestandsschutz siehe Darmstädter Hütte oder Schliffkopfhotel als gegeben akzeptiert. Neue, privat oder wirtschaftlich genutzte Gebäude dürfen nicht errichtet werden und mit Sicherheit werden keine Straßen unnötig für den Verkehr freigegeben.
Mehr Infos auf
https://www.schwarzwald-informationen.de/hochmoor-hornisgrinde.html