16/05/2015
Liebhaber antiker Mosaiken sollten es auf keinen Fall versäumen, einen Abstecher in die Stadt Gaziantep im Südosten Anatoliens zu machen. Dort finden sie im Gaziantep Museum eine der besten und größten Mosaiken Sammlungen weltweit.
Aufgrund des enormen Volumens der zur Schau stehenden Mosaiken musste das Museum bereits einmal erweitert werden. Die Mosaiken, die dort betrachtet werden können, stammen aus der antiken Stadt Zeugma. Die Überreste dieser Stadt, die nahe dem heutigen Birecik lag, wurden 2000 für ein Staudammprojekt geflutet und die meisten wertvollen Mosaike vorher in dem Museum von Gaziantep in Sicherheit gebracht.
Zeugma wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war in der Römerzeit eine wichtige Handelsstadt, in der zu Glanzzeiten weit mehr als 50.000 Menschen lebten. Da in späteren Jahrhunderten die Region um Zeugma von einem Erdbeben zerstört wurde und in Zeugma selber ein Teil der Stadt aufgrund eines Bergrutsches verschüttet wurde, blieben die verschütteten Gebäude gut erhalten.
Seit dem 19. Jahrhundert fand man bei Ausgrabungen wertvolle Mosaiken aus hellenistischer und römischer Zeit, die in verschiedenen Museen weltweit zu besichtigen sind. Nach Bekanntwerden des Staudammprojektes versuchte man jahrelang, in eilig angelegten Ausgrabungsprojekten noch vor der Flutung die wichtigsten Überreste zu bergen. Diese Mosaiken sind nun in Gaziantep in einem eigens dafür eingerichteten Museum zu sehen, das 2005 eröffnet wurde.
Bei den Grabungsarbeiten, die kurz vor der Jahrtausendwende bzw. der Flutung stattfanden, fand man weit über 20 gut erhaltene Bodenmosaiken sowie auch Wandarbeiten. Diese sind zum Teil so umfangreich, dass der Ausstellungsplatz im Museum sukzessive erweitert werden musste. Sie zeigen hauptsächlich Darstellungen aus der Mythologie der Antike und stammen vorwiegend aus der Blütezeit der Stadt Zeugma. Eines der schönsten ist das Mosaik von „Eros und Psyche“. Zu sehen sind auch die letzten verbliebenen Teile von der „Hochzeit des Dionysos“, ein Mosaik, von welchem ein Großteil in den neunziger Jahren gestohlen wurde.
Das Museum zeigt ebenfalls eine chronologische Ausstellung über die Zeitgeschichte der Region um Zeugma von den Urmeeren über die Saurierzeit und die Anfänge der Menschheit bis hin zu Münzen aus dem Osmanischen Reich.
Gaziantep hat außer diesen archäologischen Glanzstücken auch einige Spezialitäten für den Gaumen zu bieten. So ist Gaziantep die wichtigste Anbauregion der Türkei für Pistazien, die entweder zum Knabbern verwendet werden, oder als Bestandteil von süßem Gebäck oder Brotaufstrich. Des Weiteren findet man in der hiesigen Küche leckerer Baklava (Blätterteig-Gebäck) und Antep Kebabι, einen würzigen Spieß mit Fleisch und Auberginen.
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