08/10/2024
* * * Mir persönlich sehr wichtig! * * *
Neben den bekannten Stadtführungen liegt mir vor allem die museale Arbeit in unserer gesamten Region sehr am Herzen.
Kultur und Wissensvermittlung sind wichtig, auch wenn deren Nutzen selten unmittelbar messbar ist. Sie sind wichtige Identitätsmarker, sorgen für gesellschaftliche Stabilität und helfen bei der sozialen Integration: von Alteingesessenen und Zugezogenen, von Jung und Alt und einfach allen, die sich auf das weite Spektrum von Kultur aller Art einlassen.
Museen sind Orte, an denen Kultur bewahrt, vermittelt und im Idealfall unterhaltsam in Szene gesetzt wird. Sie sind Begegnungsstätten, Lernräume, Eventplätze und jedem offen zugängliche Orte. Damit übernehmen sie wichtige Aufgaben gesellschaftlichen Lebens vor unserer Haustüre.
Museale Themen können darüber hinaus auch der Markenbildung einer Stadt oder sogar einer ganzen Region dienen. Dieses Image, erarbeitet aus der bestehenden Kulturszene, also aus dem, was regional die Menschen hier ausmacht und was die Geschichte von Ort und Mensch zu bieten hat, ist bares Gold wert. (langer aber wichtiger Satz, lohnt sich zweimal laut zu lesen! 😁)
Die ausgearbeitete Marke eines Ortes oder einer Region sorgt bei uns Bewohnern für eine viel höhere Identifikation, für eine Positiventwicklung von gesellschaftlichem Engagement und somit für eine unmittelbar gesteigerte Lebensqualität.
Gleichzeitig macht diese Markenbildung einen Standort wirtschaftlich interessanter.
Firmen profitieren direkt davon, wenn ihre Mitarbeiter in einem positiven Umfeld leben und dort ihre Freizeit verbringen. Ebenso ist ein Standort mit einem guten Ruf das erste Aushängeschild eines jeden Unternehmens.
Dass es dies alles aber nicht umsonst geben kann, muss jedem klar sein. Nicht selten werden Kulturbetriebe von kulturfernen Technokraten und Narzisten bestimmt. Die wirklichen Fachleute und Macher im Bereich Kultur werden dagegen mit Zeitverträgen sowie unangemessen Niedriglöhnen abgespeist und viel zu viele Kulturleistungen werden auf engagierte, aber leider eben laienhafte Ehrenamtsarbeit billig abgewälzt. Frei nach dem Motto: "Kultur kann doch jeder, da brauchen wir keine Hauptamtlichen mit Qualifikationen! Lieber ein paar Freiwillige, die ihre Freizeit kostenlos opfern". Dass dies massiv auf Kosten von Niveau, Qualität und Potentiale geht, sollte jedem klar sein.
Jeder beruflich Kulturschaffende wird aber leider entsprechende Erfahrungen wie ich leider auch schon mehr oder weniger erlebt haben.
Kulturarbeit, besonders auch die damit verbundenene politische Aufklärung, darf aber nichts sein, was sich unsere Gesellschaft nicht mehr leisten kann/will und an der gespart wird.
Es ist alles andere als nachhaltig nicht in die Kultur zu investieren. Streicht man Kulturbudgets, so kommt es mittel- bis langfristig dem Steuerzahler teuer zu stehen, denn die (gesellschaftlichen wie auch wirtschaftlichen) Konsequenzen einer kulturarmen, identifikationslosen Gesellschaft sind hart und auch gefährlich.
Am aktuellen Beispiel des Siegfried Museums Xanten muss ich wirklich die mangelnde Weitsicht der lokalen Politiker rügen. Das hervorragende Museum widmet sich der Stadtgeschichte und der Geschichte des berühmten Nibelungenliedes, von dessen Anfängen bis zur Rezeption und zu dessen Missbrauch in der Neuzeit. Von der Struktur her es der Touristinfo Xantens untergeordnet und mit einem viel zu geringen Personalschlüssel und viel zu wenig Geld für Ausstellung und Museumspädagogik ausgestattet. Dr. Ralph Trost, Vorsitzender des Xantener Altertumsvereins hat sich dankenswerterweise in einem Interview mit der Rheinischen Post entsprechend geäußert. Vielen Dank für diese Berichterstattung, Herr Markus Werning.
Florian Sauret
Über das Teilen dieses Beitrags würde ich mich wirklich sehr freuen, da mir dieses Thema sehr wichtig ist! ☺️💪
https://rp-online.de/nrw/staedte/xanten/siegfriedmuseum-xanten-navx-fordert-erhalt_aid-119612487
Rheinische Post
SiegfriedMuseum Xanten