Kölschgänger

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Der Blaue Funken TurmEigentlich nennt man ihn den Sachsenturm. Doch nachdem ihn die "Spetz des Rosenmontagszugs" zum Dom...
02/03/2025

Der Blaue Funken Turm

Eigentlich nennt man ihn den Sachsenturm. Doch nachdem ihn die "Spetz des Rosenmontagszugs" zum Domizil erkoren hat, wird er eben Blauer Funken Turm genannt.
Immerhin sind es auch die Blauen Funken, die den "Bauverein Sachsenturm" gegründet haben.

Dieser sorgt für die notwendige Ordnung und Erhaltung des historisch wertvollen Gebäudes, welches unter Denkmalschutz steht.
Ein Teil der mittelalterlichen Stadtmauer ist hier noch sehr gut erhalten.

Der Grundstein für den "Funkenturm" wurde am 11.11 69 gelegt. Doch die Geschichte dahinter begann bereits 1959. Da wollte man nämlich auch ein geeignetes Hauptquartier für die Funkengarde haben, wie es bereits die Roten Funken hatten.

Diese sind auch gar nicht so weit weg, nämlich in der Ulrepforte. Diese wurde durch starke bauliche Veränderungen erhalten.

Und noch eine große Gesellschaft , die Prinzengarde, befindet sich in der Nähe. Doch hier geht es heute vorwiegend um "die Spetz".

Überhaupt, die Blauen und die Roten Funken sind fast schon wie Düsseldorf und Köln. Waren die Roten doch dereinst strikt gegen eine große Blaue Funken Garde im Rosenmontagszug, griffen letztere zu einer List. Klammheimlich warteten sie auf den Zug und setzten sich diesem voran. Seitdem haben sie eben "de Spetz" und sind zu einer sehr großen Blaue Funken Familie angewachsen.

Auch ein Grund das Funkenquartier zu erweitern.

An ihrem Hauptquartier gefällt mir vor allem die Ansicht vom Karthäuserwall, mit seinem an den Turm grenzenden Fachwerkhaus.. ( Foto) Von der Turmseite habe ich leider kein Foto. Aber wer genau hinschaut, der sieht ihn an einer Ecke.

Im Logo vom Bauverein ist es auch zu sehen. Ein extra Hingucker ist die "Wetterfahne".
Vor einiger Zeit starteten Erweiterungsarbeiten am Sachsenturm. Diese sollen die Ansicht der historischen Anlage nicht groß beeinflussen.
Eigentlich wäre man damit auch bereits fertig. Doch wenn man in Köln buddelt findet man entweder Weltkriegsbomben , Artefakte oder Reste der Römerbauten. Es dauert also wie zu erwarten länger.

Immerhin sind die Blauen Funken und ihr "Bauverein Sachsenturm" gut aufgestellt. So wird wohl in diesem Jahr noch eine Fertigstellung zu erwarten sein. Sogar an Menschen mit Gehbehinderung wurde gedacht. Soll doch das neue Gebäude ebenerdig sein und zum Funkenturm soll es einen Aufzug geben.

Eine schöne Ecke unserer Stadt, die ihr euch unbedingt mal ansehen solltet. Dort bekommt ihr quasi noch einen Eindruck von der alten Stadtbefestigung, deren Mauer einst vier Kilometer lang war. Der Erweiterungsbau, den die Blauen Funken auch Entlastungsbau nennen, wird übrigens mit 33 Meter Länge und zwölf Meter Breite das Ensemble des Sachsenturms verstärken. Auf Vorschaubildern macht sich das Bauwerk ganz gut und ist sicher eine kulturelle Bereicherung für unsere Stadt.

Mehr Infos zum Bauprojekt findet ihr hier:

https://bauverein-sachsenturm.de/

Und morgen im Rosenmontagszug könnt ihr 600 Blaue Funken im Zug an der Spetz bewundern.

Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.

Roncalli und Co.Schon seltsam, was sich um unseren Dom herum so tummelt. Eine Schlange hab ich entdeckt, einen Hahn und ...
27/02/2025

Roncalli und Co.

Schon seltsam, was sich um unseren Dom herum so tummelt. Eine Schlange hab ich entdeckt, einen Hahn und Rosen. Sogar Päpste. Nein, ich hatte nicht zwei Kölsch zuviel…

Ich befinde mich auf der Südseite des Domes, am Roncalliplatz. Und genau hier lässt sich all das finden. Hier wurde, nein anders…MUSSTE leider vor fast 29 Jahren, im April 1996, ein Zaun errichtet werden, um den Dom vor Vandalismus, wie, entschuldigt den Ausdruck, wildpinkeln, aber leider auch vor Touristen, die meinen, sich ein Stückchen Dom mit nach Hause nehmen zu müssen, zu schützen. In der Tat passiert es immer wieder, dass Figuren beschädigt werden, beim Versuch, sich ein Stück davon abzubrechen. Diese Figuren wieder so herzurichten, wie sie waren, dauert oft bis zu einem Jahr. Aufgrund dieser für mich traurigen Tatsache, dass bei so manchem keinerlei Hemmungen bestehen, sich an einer solchen Kathedrale zu vergreifen, in welcher Form auch immer, wird nun in naher Zukunft auch auf der Nordseite ein solcher Zaun angebracht werden, um unseren Dom zu schützen.

Dieser Zaun mit allerlei Verzierungen, wie eben genannter Schlange zum Beispiel oder auch den Rosen entstammt der Metallwerkstatt der Wesselinger Kunstschmiede Paul Nagel und Michael Hammers. Acht Schmiede arbeiteten an dem 58 m langen Zaun, der um das gesamte Südportal reicht.

Etwas weiter links kommen wir zu besagten Päpsten. Wir finden hier zwei Gedenktafeln vor. Auf der ersten wird des Namensgebers des Platzes gedacht, auf dem ich stehe. Und auch wenn ich, man möge es mir verzeihen, zu meinen „Köln-Anfängen“ noch den Zirkus Roncalli damit in Verbindung brachte, ist es doch jemand anderes gewesen, dem dieser Platz seinen Namen verdankt, nämlich Papst Johannes XXIII. Bürgerlicher Name: Angelo Giuseppe Roncalli. Bereits 1921 kam der damalige Priester (in seiner Eigenschaft als Präsident des Zentralrates des Päpstlichen Missionswerkes in Italien und zum Monsignore erhoben) zu Besuch nach Köln und feierte am 27. Dezember im Dom die heilige Messe. Am 28. Oktober 1958 wurde er zum Papst gewählt.

Die zweite Gedenktafel, an einem Strebepfeiler der Langhaussüdseite auf der Papstterrasse, zeigt die Übergabe des Logos zum 20. Weltjugendtag von Papst Johannes Paul II an Papst Benedikt XVI. Im Hintergrund erkennt man den Petersdom und den Kölner Dom. Zu ihren Füßen sieht man die Mitras mit den Wappen beider Päpste.

Wenn ich jetzt ein paar Meter zurücktrete und mein „Kapellchen“ so betrachte, empfinde ich diesen Anblick wieder (oder besser gesagt, wie immer) einfach nur gigantisch. Und himmlisch. Apropos himmlisch. Das bietet eine gute Überleitung zu dem Kunstwerk, welches sich hinter mir befindet. „Columne pro Caela“, wie der Künstler Heinz Mack sein Werk nennt. Besser bekannt aber wahrscheinlich als „Himmelssäule“. 1984 wurde die Säule als Geschenk des Lions-Clubs an die Stadt Köln dort errichtet. Eine Himmelssäule am Kölner Dom. Passt!

Zum Abschluss meines heutigen Ausfluges um den Dom herum, mache ich mich auf den kurzen Weg über die Domplatte und stehe vor einer originalgetreuen Kopie einer Kreuzblume. Das heißt, eigentlich ist dies schon die zweite Kopie, denn die erste, die aus Kunststoff bestand, wurde in einem Sturm in der Nacht zum 1. März 1990 völlig zerstört. Deshalb fertigte man die zweite aus Beton.
Die Kreuzblume ist ein Denkmal (gestiftet vom Verkehrsamt für die Stadt Köln anlässlich der 100-Jahr-Feier zur Domvollendung, an welcher rundherum Tafeln in verschiedenen Sprachen dazu angebracht sind. Eine davon sogar auf kölsch.
Aber ist ja eigentlich auch Ehrensache oder?

Im schönen Wissen, dass ihr alle unseren Dom genauso liebt, wie ich, verabschiede ich mich für heute…

Bis bald, eure Ramona

Maria de Medici in KölnWas hat Maria de Medici, ihres Zeichens dereinst französische Königin, mit Köln zu tun?Maria de M...
23/02/2025

Maria de Medici in Köln

Was hat Maria de Medici, ihres Zeichens dereinst französische Königin, mit Köln zu tun?

Maria de Medici, welch ein großer Name. Und doch starb die einstige Königin am 3.7.1642 ziemlich verarmt in unserer Stadt. Niemand anderes als der berühmte Maler Peter Paul Rubens hatte ihr von einem Haus in Köln erzählt, welches er selbst bereits als Kind bewohnt hatte. Rubens, der Maler dessen Schaffen sich vielfach im Belgischen Antwerpen ereignete und der zahlreiche Bilder für und von Maria de Medici gemalt hatte, verhalf ihr somit zum Exil in Köln.

Nachdem sie kurz in einem anderen Haus untergebracht war, wurde alsdann die Sternengasse 10 zum letzten Wohnort der ehemaligen französischen Königin. Umgeben von ihrem Gefolge und ihren Habseligkeiten.

Neun Monate lebte sie dort, dann verstarb sie an einer Wundrose.

Ihre Gebeine wurden nach Frankreich überführt. Ihre Eingeweide und Gedärme wurden im Kölner Dom bestattet. Bevor diese im Ziegelschacht unter der Achskapelle herabgelassen wurden, wurden sie einbalsamiert. Ist es tatsächlich so? Oder nur eine Legende?

Jedenfalls gingen einige ihrer noch vorhandenen Werte, vorzugsweise Kunstwerke und Marienbilder in den Besitz der Karmeliter, sowie an den Rat der Stadt Köln über.

Und so kommen wir nun zu einer Kirche Kölns, die ohne zwei Belgische Nonnen, eine aus Brüssel und eine aus Antwerpen so gar nicht existent wäre.

1637, also vier Jahre vor Maria de Medici 's erscheinen in Köln, errichteten die beiden eine klösterliche Niederlassung in Köln.

Sie gehörten zum Orden der Unbeschuhten Karmeliter.

1643 konnte mit dem Bau der Kirche begonnen werden. Vielleicht auch Dank des Nachlasses der Maria de Medici? Jedenfalls wurde eine Marienstatue der Maria de Medici zum geistigen Mittelpunkt der Klosterkirche. Die Kirche wurde St. Maria vom Frieden geweiht.

Das Kloster fiel natürlich der Säkularisation zum Opfer, dennoch ließen sich dort wieder Karmelitinnen nieder. So ging es eine Weile weiter, bis zur nächsten Zerstörung.

Die schlimmste geschah in den Bombennächten des 2.Weltkriegs.
Doch es wurde wieder aufgebaut, der vierte Karmel in Köln entstand.
Konrad Adenauer und Kardinal Frings hatten höchstpersönlich die Ordensschwestern darum gebeten.

Allerdings ist das wertvolle Marienbildnis der Maria de Medici nicht mehr dort. Es wurde beim Bombenangriff auf Köln von Brandbomben zerstört.

Die Kirche St. Maria vom Frieden beherbergt aber auch heute eine Sammlung einer großen Frau der jüngeren Geschichte. So verehren sie die einstige Mitschwester Edith Stein. Ein Marienbildnis gibt es in Form einer Statue ebenfalls wieder. Die "neue" Statue wurde 1946 von einer betuchten Kölner Familie gestiftet.

Die Seligsprechung von Edith Stein wurde übrigens am 1. Mai 1987 in Köln vollzogen.

Euch einen schönen Sonntag,

eure Elisabeth.

Zwischenwerk VIIIbZwischen Marienburg und Rodenkirchen findet man ein Kölner Festungsmuseum, das historische Zwischenwer...
16/02/2025

Zwischenwerk VIIIb

Zwischen Marienburg und Rodenkirchen findet man ein Kölner Festungsmuseum, das historische Zwischenwerk VIIIb. Meistens wird es Marienburg zugeordnet.

Errichtet 1876, in der Kaiserzeit, von den alten Preußen. Das "kleine Fort", wie manch einer dazu sagt, bildete den Abschluss des äußeren Festungsrings im Süden unserer Stadt. In so einem Zwischenwerk konnten 180 Soldaten untergebracht werden, die die darin befindlichen Verteidigungswaffen bedienen konnten. Es waren also zuerst reine Artillerieunterkünfte. Jahrzehnte später wurden daraus Infanterie Unterkünfte.

Verbunden waren übrigens alle 12 Forts und die insgesamt 23 Zwischenwerke durch die Militärringstraße, welche damals nur durch das Militär genutzt wurde.

Das Zwischenwerk VIIIb ist eines der best erhaltenen, wenn auch hier und da der Putz bröckelt, der Feldbackstein zerfällt, Wasser eindringt oder Salpeter an den Wänden zu sehen ist.

Grund genug es zum Museum zu machen, was auch hervorragend gelungen ist. Man trotzt dem Zahn der Zeit und so kann man dort an bestimmten Tagen die "Zeit der Preußen" nachvollziehen.

Das einige dieser Zeitzeugnisse erhalten geblieben sind verdanken wir u.a. Konrad Adenauer. Er sorgte dafür dass nicht alles geschleift wurde, sondern als grüne Oase erhalten blieb. Es wurde der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, verschönert und neuen Nutzungen übergeben.

Ein kleines Highlight im Zwischenwerk VIIIb ist eine Klappbrücke. Diese wurde komplett restauriert und wieder gangbar gemacht. Sie ist übrigens die einzige noch erhaltene dieser Art in Deutschland.

Das Zwischenwerk VIIIb gehört zum Kulturpfad Rodenkirchens und auch der Kölnpfad führt daran vorbei.

Rundum finden aufmerksame Spaziergänger Skulpturen aus Metall.

Doch was kann man innen sehen?

Gewölbe, Gittertüren , die ehemaligen Unterkünfte, die Pulverkammer und vor allem gefegte Böden, die vom Kölner Festungsverein gepflegt werden.

Natürlich auch das ein oder andere Ausstellungsstück, welches teilweise von der Kölner Bevölkerung gespendet wurde.

Wenn ihr das Zwischenwerk VIIIb einmal besichtigen wollt, dann wendet euch an den Festungsverein, der macht immer wieder Führungen.

Ich habe euch ein Foto mit genauen Angaben beigefügt.

Einen angenehmen Sonntag wünscht euch

Elisabeth.

Buchheim Heute habe ich mal wieder etwas aus dem ältesten rechtsrheinischen Ort Kölns. Nämlich, wie der Titel schon sagt...
09/02/2025

Buchheim

Heute habe ich mal wieder etwas aus dem ältesten rechtsrheinischen Ort Kölns. Nämlich, wie der Titel schon sagt, aus Buchheim.
Buchheim ist entstanden aus einem Buchenwald und gehört zum Stadtbezirk Mülheim.
Höchstwahrscheinlich wurde Buchheim aber schon von den Karolingern besiedelt. Lange Zeit wurde dem Ort mehr Priorität zugeordnet als Mülheim.

Mittlerweile habe ich euch hier ja schon einige Sehenswürdigkeiten aus Buchheim vorgestellt.
U.a. die Burg Herl, mit seiner Nepomuk Kapelle. Ein Foto zur Erinnerung ist diesem Beitrag zugefügt.
Buchheim wurde übrigens 1914 in Köln eingemeindet.

Besonders verbunden scheint Buchheim dem Heiligen Mauritius zu sein.
So trägt bereits die Katholische Grundschule den Namen dieses Heiligen.
Eine wechselvolle Schulgeschichte erlebte die Buchheimer Schule. Alte Gebäude wichen neuen Schulbauten, Soldaten ,Kinder und Lehrer kamen und gingen. So waren Soldaten aus England und Neuseeland bereits in einem der ehemaligen Schulgebäude untergebracht.
Kohlennotstand führte zum Schließen von Kölner Schulen, auch in Buchheim.
Doch heute ist sie längst wieder viele Jahrzehnte aktiv und Kohle ist nur noch Gegenstand im Geschichts- oder Erdkundeunterricht.
In Buchheim hat man modernisiert und setzt wie alle Kölner Schulen auf neue Technik. Seit fast fünf Jahren gibt es WLan in den Klassen.

Kreativ geht es an der Schule zu, so hat man einige Kunstobjekte auf Fenstern und Wänden, die dem Betrachter direkt ins Auge fallen.
Ein besonders hübsches "Mural"( Wandgemälde) sieht man wenn man auf dem Schulhof ist. Dahinter erhebt sich stolz die Kirche St. Mauritius.
Der Heilige mit Namen Mauritius war übrigens einer der bekanntesten vor 1000 Jahren.
Die Buchheimer Mauritius Kirche im neugotischen Stil erbaut, wurde 1896 geweiht.
Übrigens, es gibt einen älteren Beitrag auf Kölschgänger der über die Mauritiuskapelle berichtet. Diese war einst Pfarrkirche von Buchheim und gilt sozusagen als Vorgängerbau.

In Buchheim befinden sich auch noch Werkswohnungen des Kabelfabrikanten Felten & Guilleaume. Bekannteste Bewohner dieser Mietwohnungen war die Familie Fussbroich. Automatisch klingt mir gerade der Satz "Annemie, ich kann ned mi!" im Ohr.
Authentischer konnte eine Arbeiterfamilie kaum sein. Fred , Annemie und Frank Fussbroich wurden Kult. Leider ist Papa Fussbroich 2022 verstorben. Immerhin durfte der ehemalige Vorarbeiter von Felten & Guilleaume 82 Jahre alt werden. Ein Verlust für die Medienwelt, für Buchheim und vor allem seiner Familie. Beigesetzt wurde er in einem Urnengrab in Vettweiß.
Sicher kennen einige von euch diese Doku -Soap noch. Das Lebensgefühl einer kompletten Generation vermittelte diese Kölner Kult Familie.

Ja Buchheim, gerne übersehen und doch hat es viele Sehenswürdigkeiten, wie Zwischenwerke aus der Kaiserzeit, Wegekreuze , die Villa Hahnenburg und ehemalige Wassermühlen.

Euch einen entspannten Sonntag,

eure Elisabeth.

Jan StemmelerKald hügg. God, Februar. Do freet et, wann mer vum Weetshuus heim geiht. Ävver esu kald? Wat suffe ich och ...
08/02/2025

Jan Stemmeler

Kald hügg. God, Februar. Do freet et, wann mer vum Weetshuus heim geiht. Ävver esu kald? Wat suffe ich och esu lang. Düster - ald lang. Om Rhing steiht et Ies. Selde. Ach, Marie. Hierode w**de mir. Loss nor et Fröhjohr kumme. God, Marie häs do nit, eckersch heiße deist do su, Vatter versteiht et un wellig en. Aadig, ach wat, staats bes do. Düchtig bovvendren, luus. Hä dät dich och wähle. 1737 ben ich gebore, Jan Stemmeler, 21 Johre jetz. Et mankeet an nix. Et w**d Zigg, en Famillich ze gründe.

Wat bild sich der Tünn och en? Weetssonn! Ich ben Sonn vum Bürgermeister und w**de späder selvs Bürgermeister. Verkindschte, nitsche Hungk. Meint, et met mir opnemme ze künne. Süht nit en, dat hä winniger daug. Däm han ich et gezeig. Meint, hä wör dä bessere för dich. God, die Räächte deit wih. Ävver ömgefalle es he wie ene Sack. Eine enzige Hoke. Veer Dag es dat jetz her. Wat deit hä sich och esu opplustere. Gesocks. Strigg met mir. Es dat kald hügg...

No, dat mog de Gemödslag vum Jan sin, wie hä am 6. Februar 1758 nit mih heim kütt un zenöchs verschödt bliev.

Zenöchs. Am 18. Määz 1758, schmilz et Ies vum Rihng un gitt dä Leichnam em Rhingboge südlich vun Rudekirche frei. Fürchterlich verschängeleet es hä, der fröhtere Bürgermeistersonn. Dä fass verbesse Kiefer un dat üvver der Kopp getrocke, verknöddelte Hemb, dat de Ärm blockeet, verzälle vun singer ärge Gägewehr. De wigg opgersse Auge zeuge vun singem Dudeskamf. Die brutale Messerstech em Rump un em Kopp sin dat jihe Engk vun däm jugendlich, hoffnungsfruhe Levve. De Bröch un Quetschunge, de verdrihte Gleedmaße iher en Tat vum malmende Ies, däm se in em kaale, düstere Winter 1758 üvverlooße han.

Singe Gedenkstein informeet bes hück "Anno 1758 den 6ten Frebruary wurde Ioan Stemmeler von Bruehl ermordet, RIP". Der Tün, dä et gedon hät, esu wie singe Broder, der Jan Schorsch, dä womöglich metgedon hät, w**de nie gefunge. Der Dud vum Jan Stemmeler w**d nit gesühnt.

No, wie Do zick fröher Jugend weiß, sorge nit gesühnte Morde för Moleste. Esu wandelt der Jan Stemmeler bes hück durch die Rhingaue. Allemann, die im begähne, fröh hä ääns, ov hä dann vum Tünn wöss….

Jetz han ich se nit mih all? Jan Stemmeler geiht nit öm? No, wie verklörs Do Der et dann, dat de Rudekircher baal noh singem Dud am südliche Engk vum Dörp ene Sühnestein opstelle un fläge? Se flägen en bes hügg, 260 Johr nohdäm et passeet es. Der Jan w**d doför niemols em Oot gesinn. Ävver die Ortschaff w**d och nit üvver dä Stein erus noh Süde gebaut. Selvs en de 30'er Johr nit, wie de Honoratiore vun der Stadt ehre modern Bauhuus-Ville südlich vum aale Ootskään opstelle. Ene langgetrocke Camping-Platz met unbedarfte Touriste well mer ald zwesche sech un däm Auewald wesse, en Rudekirche. Ach, un wie erklärs Do Der, dat die Persone, die dä Stein vür Johre ens en der Naach stelle wollte, et nit fäädig gebraht han und och nit gefunge woodte?

Fingk et gään erus. Ich ben nit dobei. Ich gonn do nor aan hell Dage spazeere.

Mechel

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Jan Stemmeler

Kalt heute. Gut, Februar. Da friert es, wenn man vom Wirtshaus heimgeht. Aber so kalt? Was sauf ich auch so lange. Dunkel - schon lang. Auf dem Rhein steht das Eis. Selten. Ach, Maria. Heiraten werden wir. Lass nur das Frühjahr kommen. Gut, Geld hast du nicht, Vater versteht es und willigt ein. Hübsch, ach was, schön bist du.
Tüchtig obendrein, gescheit. Er würde dich auch wählen. 1737 bin ich geboren, Johann Stemmeler, 21 Jahre jetzt. Es mangelt an nichts. Es wird Zeit, eine Familie zu gründen.

Was bildet sich dieser Anton auch ein. Wirtssohn! Ich bin Sohn des Bürgermeisters und werde später selbst Bürgermeister. Einfältiger, hinterlistiger Hund. Meint, es mit mir aufnehmen zu können. Sieht nicht ein, dass er weniger taugt. Dem habe ich es gezeigt. Meint, er sei der bessere für dich. Gut, die Rechte schmerzt. Aber umgefallen ist er wie ein Sack. Ein einziger Haken. Vier Tage ist es jetzt her. Was plustert er sich auch auf. Gesindel. Streitet mit mir. Ist das heute kalt...

Nun, das mag Johanns Gemütslage sein, als er am 6. Februar 1758 nicht mehr heimkommt und zunächst verschwunden bleibt.

Zunächst. Am 18. März 1758 schmilzt das Eis des Rheins und gibt den Leichnam im Rheinbogen südlich von Rodenkirchen frei. Fürchterlich entstellt ist er, der Bürgermeisterssohn. Der fest verbissene Kiefer und das über den Kopf gezogene, verknotete Hemd, das die Arme blockiert, erzählen von seiner heftigen Gegenwehr.
Die weit aufgerissenen Augen zeugen von seinem Todeskampf. Die brutalen Messerstiche in Rumpf und Kopf sind das jähe Ende des jugendlich, hoffnungsfrohen Lebens. Die Brüche und Quetschungen, die verdrehten Gliedmaßen eher eine Tat des malmenden Eises, dem seine Mörder ihn im kalten, dunklen Winter 1758 überlassen.

Sein Gedenkstein informiert bis heute "Anno 1758 den 6ten February wurde Ioan Stemmeler von Bruehl ermordet, RIP". Anton, der Täter, sowie sein Bruder und vermutlich Mittäter Johann Georg werden nie gefunden. Der Tod des Johann Stemmeler wird nicht gesühnt.

Nun, wie Du seit früher Jugend weißt, sind ungesühnte Morde ein Problem. So wandelt Johann Stemmeler bis heute durch die Rheinaue, einen jeden, der ihm begegnet eingehend befragend, ob er denn vom Anton wisse.

Jetzt phantasiere ich? Johann Stemmeler geht nicht um? Nun, wie erklärst Du Dir bitte, dass die Rodenkirchener nach seinem Tod alsbald am südlichen Ende des Ortes einen Sühnestein aufstellen und pflegen? Sie pflegen ihn bis heute, 259 Jahren nach der Tat. Johann wird dafür nie im Ort gesehen. Allerdings wird die Ortschaft auch nicht über diesen Stein hinaus nach Süden erweitert. Selbst in den 30'ern Jahren nicht, als die Honoratioren der Stadt ihre modernen Bauhaus-Villen südlich des alten Ortskerns aufstellen. Einen langgezogenen Camping-Platz mit unbedarften Touristen will man schon zwischen sich und dem Auenwald wissen, in Rodenkirchen. Ach, und wie bitte erklärst Du Dir, dass die Personen, die den Stein vor Jahren nächtens stehlen wollen, es nicht vollenden und auch nicht gefunden werden?

Finde es gern heraus. Ich bin nicht dabei. Ich gehe da nur an lichten Tagen spazieren.

Michael

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Bleibt gesund und munter - und neugierig

Ihr Lieben, der folgende Beitrag ist der  letzte, den Ronald geschrieben hat. Es war für ihn wichtig, auch die kleinen K...
06/02/2025

Ihr Lieben, der folgende Beitrag ist der letzte, den Ronald geschrieben hat. Es war für ihn wichtig, auch die kleinen Kunstwerke unserer Stadt zu beachten. Viel Freude beim Lesen!

Der Nasenbrunnen (Läsche-Nas-Brunnen)

Heute geht es mal wieder nach Ehrenfeld, wie so oft, denn dieses Veedel hat eine Menge zu bieten. Ich stelle heute den Nasenbrunnen vor. Zu finden ist er vor dem Bezirksrathaus. Da dieser Brunnen jetzt nicht sonderlich groß ist, geht er, wie ich finde, ein wenig unter auf dem Platz.

Trotzdem lohnt es sich, einmal ein Auge auf ihn zu werfen.

Der Brunnen

Gebaut wurde er 1987 von Christine Kaul, Nuith Winter und Lyon Zabriski. Als Material wurde Bronze benutzt. Er besteht aus zehn übereinanderliegenden Ringen. Wir sehen eine Stele, an der zehn verschiedene Nasen angebracht sind. Egal, ob Stupsnase oder Himmelfahrtnase, lange, knubbelige, dicke, es ist für jeden etwas dabei.

Übrigens, Gerüchten zur Folge kann aus diesem Brunnen auch Kölnisch Wasser fließen. Ich selbst habe es aber noch nie erlebt und kann es deshalb nicht bestätigen, vielleicht können uns hier die Ehrenfelder etwas drüber berichten.

Zu Ehren eines kölschen Originals

Dieser Brunnen soll an das kölsche Original, die „Läsche Nas“ erinnern. Leonard Lersch, wie er eigentlich hieß, wohnte nicht weit weg in der Nußbaumer Straße. Da er einen stetig tropfenden „Zinken“ besaß und gerne einmal wegen nicht ganz legalen Tätigkeiten auffiel, war er natürlich stadtbekannt. Wenn ihr mehr über ihn wissen wollt, seid ihr natürlich wie immer bei uns gut aufgehoben, denn Michael hat ihn bereits ausführlich vorgestellt. Den Link setze ich euch unter diesen Beitrag.

Tja, ein Brunnen nur mit Riechorganen, was es in unserer Stadt so alles gibt.

Bleibt neugierig und aufmerksam

Euer Ronald

Kölner Monumente Selten zu sehen, da man ja nicht oft dort entlang geht, ist das Handball Monument  an der LANXESS Arena...
02/02/2025

Kölner Monumente

Selten zu sehen, da man ja nicht oft dort entlang geht, ist das Handball Monument an der LANXESS Arena in Deutz. Aber es steht bereits seit 6 Jahren dort
Genannt wird das Ding "Ball of Fame". Dort wurden alle Sieger der VELUX EHF FINAL 4 verewigt.
Ein überdimensionaler Handball, der von Glassäulen eingerahmt wird, befindet sich dort oben auf der Anhöhe der Arena. Aus der Ferne denkt man aber meiner Meinung nach weniger an einen Handball.

Witzig ist auch der Bogen, welcher das Monument überspannt. So soll er quasi die LANXESS Arena, die früher einmal als Kölnarena bekannt war , darstellen. Die Arena wird im Volksmund "Henkelmännchen" genannt. Genau diesen "Henkel" sehen wir dann auch wieder beim "Ball of Fame". Geschaffen hat das Kunstwerk bzw. Handball Monument der Österreicher Franz Staber.

So erzählt man sich Köln sei mittlerweile eine Hauptstadt des Handballsports. Komisch nur, eingefleischte Handballer kennen oder wissen das gar nicht. Eine weibliche Handball Supporterin aus dem schönen Siegerland, wusste allerdings etwas über das Monument aber nannte es "Dat komische Ding!" Aber mehr als 20.000 , ja teils sogar doppelt so viele Fans können doch nicht irren. Köln ist ein Hotspot des Handballs.

Es besteht zwischen der Stadt Köln, der LANXESS Arena und der Europäischen Handball Föderation eine Partnerschaft, die auch zu der Entscheidung über diese Installation führte. Manche nennen sie wohl auch "Et Stonehenge vun Kölle", wegen der Glasstelen, die den Ball umgeben. Das Werk kann auch beleuchtet werden, was für eine besondere Optik sorgt.

Interessant ist vor allem eines. Der Künstler Franz Staber ist ein Multitalent, mit großem Interessengebiet und spielte aktiv in der Staatlichen Österreichischen Handballliga.

Habt ihr es schon einmal gesehen?

Einen schönen Sonntag wünscht euch

eure Elisabeth.

Das  MartinsviertelEin Aushängeschild in der Altstadt am Fischmarkt sind die bunten Fachwerkhäuser. Oder waren sie es?Im...
26/01/2025

Das Martinsviertel

Ein Aushängeschild in der Altstadt am Fischmarkt sind die bunten Fachwerkhäuser. Oder waren sie es?

Immerhin wurden zwei von ihnen teilweise abgerissen und wie der Wiederaufbau aussehen wird, muss man abwarten. Zur Zeit sorgt dieser nämlich für reichlich Diskussionsbedarf. Wird er dem ehemaligen Fassadenbild gerecht werden oder sieht er dann zu modern aus? Bekommen die Häuser wieder ihre Farbgebung zurück? Ist es doch auch diese, die die Blicke auf sie lenkt

Im ehemaligen "Forum Piscium", wo es seit Jahrhunderten Fischhandel nebst Fischkarren und Fischweibern gab, musste nämlich saniert werden. Leider wurde dabei festgestellt dass zwei der bunten Häuser, die ein Publikumsmagnet im Martinsviertel / Fischmarkt bilden, marode Holzbalken aufwiesen.

Gerade diese Häuserzeile ist ein Anblick den man auch vom Schiff aus bewundern kann. Sie ist u.a. ein beliebtes Fotomotiv, aber auch Inspiration für zeitgenössische Maler. Darauf komme ich am Ende des Beitrags noch einmal zurück.

Durch die Umstände der damaligen Zeit sind die schmalen Häuschen als "Stapelhäuser" ( z.B. auch das Hotel "Zum kleinen Stapelhäuschen") bekannt. Nicht zu verwechseln mit dem großen Stapelhaus welches ebenfalls im Martinsviertel lag.
Das "Vischkouffhuis" war ein sehr beliebter Ort für die Kölner, die damals sehr viel Fisch gegessen haben. Der Name des Vischkouffhuis klingt ja fast Niederländisch. Eine große Anzahl der dort verkauften oder auch haltbar gemachten Fischen kam allerdings auch aus den Niederlanden.

Sprachlich gesehen glich die damalige Sprache dem Niederländischen sehr. Das ist aber auch wenig verwunderlich, denn gerade in diesem Veedel gab es damals viele Kaufleute aus Straßburg, Vlandern und der Wallonie. Das Martinsviertel war lange Zeit der Handelsknotenpunkt der Kölner Altstadt. Später wandelte es sich und war geprägt durch Armut, Straßenmusikanten und Prostitution. Heute spiegelt es mit den Gebäuden , schmalen Häusern und engen Gassen die "Zeit des Mittelalters" wieder.

Die Beschädigungen des Martinsviertels im zweiten Weltkrieg machten auch vor der Kirche im Veedel , der "Groß St. Martin ", nicht Halt. Erstaunlicherweise wurden die schmalen Häuschen zwar nicht verschont, jedoch waren sie weiterhin zu erhalten.
Ein Wiederaufbau des Viertels nach dem zweiten Weltkrieg war also gewährleistet. Seitdem erfreute der Anblick wieder Kölner, Schiffer und Touristen gleichermaßen.
Doch jede Medaille hat zwei Seiten. So hat man bereits bei Sanierungsarbeiten der kleinen Häuschen, vor dem zweiten Weltkrieg einige Bausünden begangen, welche heute für den Teilabbruch sorgen. Die alten Holzbalken, teilweise aus dem 16.Jahrhundert sind marode, befallen vom Pilz und Schädlingen.
Feuchtigkeit konnte nicht richtig entweichen. So sind diese Balken nicht wiederverwendbar.

Das um ca. 1935 geschaffene "Mittelalterflair" war optisch zwar schön anzusehen, jedoch wohl nicht perfekt. Aber ein Wegweiser für die Optik, auch nach dem Krieg. Und so sollte es auch jetzt möglich sein, denn wenn in Frankfurt eine komplette mittelalterliche Altstadt rekonstruiert werden konnte, dann wird man in Köln doch wohl eine kleine Häuserzeile schaffen.

Und jetzt noch ein paar erwähnenswerte Fakten über Groß St. Martin. Entstanden aus einer ehemaligen Benediktiner Abtei und für mich eine meiner Lieblingskirchen in Köln.

Der Grund ist die fantastische Akustik, welche sich in den monastischen Gesängen der Gemeinschaft von Jerusalem während der Vesper anhören lässt.
Außer montags, da ist die Kirche geschlossen.

Auf YouTube findet ihr einige Kostproben dieser Gesänge , in der von mir auch scherzhaft "Sankt Akustik" genannten Kirche.

Superlativ gesehen, ist die Kirche Groß Sankt Martin die größte der Romanischen Kirchen Kölns.

Im Evangelischen Krankenhaus in Köln Kalk genießt man in einer Wartezone das Panorama des Martinsviertels und natürlich mit dem Dom, auf Fliesen. Ein sehr schönes Gemälde.

Ebenso möchte ich euch hier auch zwei Bilder der Zündorfer Malerin Birgit Kurzhals vorstellen. Die bunten Häuschen mit dem Fischweiberbrunnen und einmal eins aus ihrer Heinzelmännchen Serie, mit Dom und Groß Sankt Martin. Besucht doch mal ihre Homepage, dort werdet ihr noch viele Köln Bilder finden, die euer Kölsches Hätz erfreuen.

Ein paar Fotos mit Blick von der Schäl Sick auf das Martinsviertel wollte ich euch nicht vorenthalten. Dabei gelang mir auch ein Foto mit dem Hubschrauber der Luftrettung, der dort einen PR Termin hatte.

Habt ihr auch schöne Fotos oder gar Gemälde von diesem Panorama? Zeigt sie uns gerne als Kommentar.

Das war es dann für diesen Sonntag wieder. Ich wünsche euch einen angenehmen Tag,

eure Elisabeth .

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Gräber im Kölner DomUnser Kölner Dom. Ein Ort der Begegnung, der inneren Einkehr, Heimat zahlreicher Reliquien…und Fried...
23/01/2025

Gräber im Kölner Dom

Unser Kölner Dom. Ein Ort der Begegnung, der inneren Einkehr, Heimat zahlreicher Reliquien…und Friedhof…

Der Domherrenfriedhof draußen vor dem östlichen Domchor gelegen, von dem ich euch bereits vor längerem erzählt hatte, ist nicht der einzige Ort, an welchem hochrangige Menschen beigesetzt wurden. Seit ca. in der Mitte des 20. Jahrhunderts mit den Ausgrabungen im bzw. unter dem Kölner Dom begonnen wurde, wurden unzählige Gräber entdeckt.

Die Gebeine der Menschen, welche nicht identifiziert werden konnten, kamen in eines der drei Massengräber, die sich unter dem Dom befinden sollen, eines davon zum Beispiel bei der Christophorus-Figur, welche sich am Übergang vom südlichen Querhaus in den Chorumgang an einer Säule befindet. Mystische Bilder aus alten Zeiten schleichen sich in meine Fantasie. Unser Dom ist voller Geheimnisse. Werden sie je alle entdeckt und entschlüsselt sein? Wer weiß…

In der Johanneskapelle

Weiter zu den offensichtlichen Gräbern. Machen wir einen kleinen Rundgang. Bereits 1261 fand in der Achskapelle die erste Beisetzung in einem sogenannten Hochgrab statt. Von niemand geringerem als DEM Mann, der 1248 den Grundstein für unseren „Himmelsstürmer“ legte. Erzbischof Konrad von Hochstaden. Allerdings musste der Erzbischof noch einmal umziehen, als 1322 der Dreikönigenschrein seinen Platz einnahm, nämlich in die benachbarte Johanneskapelle.

Jene Kapelle, in der sich heute auch der Originalplan, der sogenannte Riss F, der Grundriss der Westfassade, geschützt vor Licht, hinter einem grünen Vorhang verbirgt. Hier laufen also die Anfänge zusammen…zumindest ein Teil derer. Ich fühle mich gerade wieder sehr demütig angesichts dessen. Nebenbei gesagt handelt es sich bei der Liegefigur um das bedeutendste Bronzewerk Deutschlands des 13. Jahrhundert.

Noch ein Erzbischof

Auch die Gebeine Rainald von Dassels, welcher die Überreste der Heiligen Drei Könige 1164 von Mailand nach Köln brachte, bekam seinen Platz hier im Dom in der Marienkapelle. Die mittelalterliche Liegefigur aus Bronze gefertigt, auf der verzierten aus Sandstein bestehenden Tumba (anderes Wort für Hochgrab; bezeichnet ein freistehendes Grabmal in Form eines Sarkophags), wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch französische Truppen zerstört und vom Kölner Bildhauer Alexander Iven Anfang des 20. Jahrhunderts aus Kalkstein neu geschaffen.

Dank und Treue

Jetzt kommen wir zu etwas Kuriosem: Vielleicht ist jemandem von euch schon mal aufgefallen, dass immer, im September eines jeden Jahres, ein Kranz an einem Steingrab, welches sich ebenfalls in der Marienkapelle befindet, niedergelegt wird? Seit 600! Jahren findet dieses Ritual bereits statt. Zu Ehren des Grafen Gottfried von Arnsberg. Als Dank und aus Treue. Denn der Graf verlieh der Gemeinde Neheim, welche heute zu Arnsberg gehört, im Jahre 1358 die Stadtrechte und schenkte ihr ein großes Waldgebiet.

Es wurde von ihm aber auch in einer Stiftsurkunde festgelegt, wie die Stadt die Jahrestage dessen zu begehen hat, unter anderem eben die Huldigung am Grab. Und zwar bis in alle Ewigkeit. Und wie gesagt: Seit 600 Jahren wird sich daran gehalten. Dass er hier begraben wurde, liegt daran, dass der kinderlose Graf seine Güter im Jahre 1368 dem Domstift vermachte. Das Arnsberger Land kam so gegen eine hohe Zahlung unter die Herrschaft des Kölner Erzbischofs.

Des Weiteren finden sich die Gebeine des Erzbischofs Engelbert I., welcher am 7. November 1225 von der eigenen Familie kaltblütig ermordet wurde, in einem Schrein in der Schatzkammer des Domes.

Geschichte zum atmen

Es ist schier unermesslich, wie viel Geschichte hier in der Luft liegt. Auch Frauen wurden hier beigesetzt. Königin Richeza von Polen, um nur eine zu nennen. Ursprünglich, bis zum Abbruch 1816 im Stift Sankt Maria ad Gradus (Maria zu den Stufen) beerdigt, steht ihr Sarkophag bis heute in der Johanneskapelle des Kölner Domes. Ich könnte immer weiter aufzählen. Und dabei existieren längst nicht mehr so viele Gräber, wie einst, denn viele von ihnen wurden während der französischen Revolution Opfer von Plünderungen.

Letzte Ruhestätte Kölner Dom

Heute werden im Kölner Dom „nur“ noch Erzbischöfe beigesetzt. Ihre Särge werden in der Krypta, welche nicht öffentlich zugänglich ist, in Wandnischen eingemauert. So ruhen hier unter anderem Kardinal Frings und Kardinal Meisner. Stattet ihnen doch mal einen Besuch ab. Mit dem Sterben ist nicht alles zu Ende…hier haben Menschen ihre letzte Ruhestätte bekommen und wir werden sie so nie vergessen.

Spürt ihr das auch gerade? Diese Verbindung zu unserer wunderschönen Kathedrale? Sie wird niemals aufhören, denjenigen ihre Geschichte zu erzählen, die offenen Herzens durch ihre Hallen schreiten…

Eure Ramona

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