
09/02/2025
Morgens, wenn die Eckernförder Fischer mit ihrem Fang in den Hafen zurückkehren. 🥰 Die Möwe hat ihr Frühstück wohl schon ins Visier genommen! 😱🐟
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„Das ist eine echte Eckernförder Fischermütze und keine Prinz-Heinrich-Mütze!“ Mit diesen Worten begrüßt uns Werner Pötzsch, stilsicher mit Fischerhemd, rotem Halstuch und Fischermütze gekleidet, an der Holzbrücke am Eckernförder Hafen. Und damit sind meine zehn „Mitläufer“ – den Dialekten nach zu urteilen aus allen Teilen Deutschlands – und ich auch schon mitten in der anschaulichen Unterrichtsstunde. Unser Stadtführer zeigt uns in den nächsten 90 Minuten seine maritime Heimatstadt „auf den Spuren der Sprotte“. Der heutige idyllische Hafen mit den kleinen bunten Fischkuttern, die hier zuhauf an der Kaimauer festmachen, war früher der wichtigste Wirtschaftsstandort der Stadt – mit Idylle hatte das damals aber nicht viel zu tun. Um Fisch haltbar zu machen, entstanden um 1830 die ersten Räuchereien – 1950 waren 52 Fischräuchereien in Eckernförde ansässig. Während wir durch die kleinen, kopfsteingepflasterten Straßen der Altstadt mit den Stockrosen vor den Häusern schlendern, erzählt uns Werner Pötzsch von dem harten Leben: „Die Männer waren die Fischer und fuhren bei Wind und Wetter zur See. Die Frauen waren die sogenannten ‚Aufsteckerinnen‘, die den Fang auf Spießen für die Räucheröfen aufsteckten. Und die Kinder waren als ‚Nadeljungs‘ dafür zuständig, die Kisten mit dem Räucherfisch zuzunageln, um sie verschicken zu können.“ Die Absatzmärkte für die schmackhaften Sprotten fanden sich in ganz Deutschland – aber die Logistik war nicht so einfach. „Eine Bahnlinie gab es nur zwischen Kiel und Hamburg-Altona“, so Pötzsch. Und so wurden die fertigen Sprottenkisten mit dem Pferdefuhrwerk nach Kiel gebracht – wo sie für den Versand den Stempel der Bahnstation „Kiel“ bekamen. „Tja, und das ist der Grund, warum die ‚Echten Kieler Sprotten‘ so heißen, obwohl sie eigentlich aus Eckernförde kommen“, klärt uns unser Stadtführer auf. Unser Rundgang führt derweil durch die kleinen Gassen, wo früher die Räuchereien „aus Silber Gold“ machten. Heute gibt es in Eckernförde nur noch eine richtige Räucherei – und den Räucherkutter „Capella“. Auf diesem Fischkutter, der mit Räucherofen, Tischen und Bänken zum Restaurant umgebaut wurde, führt uns Werner Pötzsch zur letzten Lektion des heutigen Tages: Wie isst man eigentlich Sprotten? Die ganz Hartgesottenen meinen ja, nur mit „Kopp un Steert“ ist was wert. Aber unser Sprotten-Experte belehrt uns eines Besseren: „Wir Eckernförder essen die kleinen Fische – die übrigens keine Heringe sind! – so: Kopf und Schwanz abziehen, von unten nach oben vorsichtig am Bauch drücken – und dann einfach die Gräte herausziehen.“ Guten Appetit!
Von den Sprotten konnten die Eckernförder gut leben, der goldene Fisch hat die Stadt sichtbar geprägt. Und so werden noch heute ihm zu Ehren alljährlich die „Eckernförder Sprottentage“ gefeiert.