20/12/2024
Liebe Marokko-ReisefreundInnen
Wieder ist ein Jahr vorbei, ein weltpolitisch desaströses, ein auf Marokko bezogen unglaublich gutes Jahr.
Es war das Jahr des Touristenbooms in Marokko. Denn so viele Gäste wie 2024 hat Marokko nie zuvor verzeichnet und nicht nur das: Marokko, vor allem aber Marrakech hat jede Menge internationale Auszeichnungen erhalten, u.a. als beliebtestes Reiseziel des Jahres. Aber nicht nur in Bezug auf den Tourismus war das Jahr segensreich für mein Lieblingsland. Im Herbst hat es in Südmarokko geregnet, wie seit – ja tatsächlich inzwischen – Jahrzehnten nicht mehr. Nicht nur einmal kurz, sturzflutenartig, sondern immer wieder, manchmal über Tage hinweg, so dass sich die Natur erholen konnte. Und das war dringend notwendig. Nicht nur ist der Grundwasserpegel wieder gestiegen und damit viele der Brunnen wieder mit Wasser gefüllt, auch hat sich die Pflanzenwelt ein wenig erholt und längst totgeglaubte Palmenwälder, wie im Draatal oder auch Arganbaum-Plantagen an der Küsten zeigten endlich wieder ein zartes Grün. Die Wüste war, als ich jetzt im November dort war, grün. Voll wildem Rucola. Der Lac Iriki, ein Wüstensee, seit mehr als 50 Jahren ausgetrocknet, war voller Wasser, Urzeitkrebse kamen zurück, aber leider auch eine unangenehme Mückenplage. Im November und Dezember dann hat es im Hohen Atlas geschneit, ordentlich sogar, so dass die Menschen in Marokko im Frühjahr auf Schmelzwasser hoffen können, auch das ist wichtig für die Menschen vor Ort. Marokko ist eben ein Wüstenstaat.
Doch es gab noch mehr Gutes in Marokko: Endlich wurde das Projekt Meerwasserentsalzungsanlagen in Angriff genommen! Ein so lange geplantes und immer wieder verschobenes Projekt und dabei so wichtig. Die Stauseen in Marokko nämlich sind leer und Süßwasser fehlt trotz der Regenfälle des Herbstes nach wie vor. Und so sind erst vor wenigen Tagen die ersten Süßwasserpipelines gefüllt worden und die ersten Küstendörfer haben Süßwasser aus dem Meer bekommen. Marokko hat sich als Marktführer in Afrika für sogenannte „grüne Energien“ entwickelt, sprich: Ist Solarweltmeister und nun im Begriff, auch sogenannten grünen Wasserstoff herzustellen, der dann u.a. nach Europa exportiert werden soll. Es geht also alles in die richtige Richtung, zumal auch das Problem der hohen Arbeitslosenrate unter jungen Akademikern erkannt und damit begonnen wurde, das Problem endlich endlich ernst zu nehmen und Initiativen dazu zu starten. Ich hoffe, ich kann Ihnen dann in rund einem Jahr, also Ende 2025 mehr dazu erzählen.
Für mich als Autorin und Inhaberin von TourSerail, aber auch für meine marokkanischen Kollegen und Mitarbeiter, war 2024 ein sehr gutes Jahr. Vor allem, wenn wir an die Corona-Jahre zurück denken, sagen wir dankbar und voller Demut: Al hamdoulillah, Gott sei Dank. Es geht uns allen wieder gut. Wir haben uns erholt und konnten neue Projekte starten. Gemeinsam mit Mohamed Ouaba, meinem Partner in Marokko, habe ich viele neue Recherchetouren unternommen, unglaublich schöne Pisten und Orte entdeckt, aber auch Menschen kennengelernt, die ich in Zukunft gerne in mein TourSerail-Boot nehmen möchte. Eine davon ist Cornelia Ouhra, eine liebenswerte Schweizer Architektin, die seit sieben Jahren in Südmarokko lebt, dort zusammen mit Ihrem Mann eine Dattelplantage betreibt und mit eigenen Kamelen, und natürlich auch Gästen, in die Wüste reitet. Mit ihr zusammen habe ich die ersten Wüsten-Frauen-Kamelreise 2025 geplant (es gibt noch Plätze!). Es wird aber auch andere Touren mit ihr geben, individuelle Wüstentouren z.B. und mal schauen, was sich sonst noch so ergibt. Sie dürfen sich also freuen! Ich habe bereits die ersten neuen Touren auf meine Webseite gestellt, werde aber in den kommenden Wochen noch mehr neue Reisen online stellen – Sie dürfen also gerne immer wieder mal auf meiner Webseite vorbeischauen. Für 2026 ist übrigens dann zusätzlich zur Frauen-Gruppen-Reise auch eine „gemischte“ Gruppenreise geplant. Men also welcome! Bis dahin dauert es noch ein wenig! Ich werde Sie incha’allah dann im späten Frühjahr darüber informieren! Doch Gruppenreisen sind ja nur ein kleiner Teil unserer Reisen. Der Hauptteil unserer Arbeit besteht daraus, individuelle Reisen ab zwei Personen zu planen und zu organisieren. Nach Maß, nach Wunsch, nach Möglichkeiten. Und so möchte ich Sie einladen, sich auch die neuen Individualtouren auf unserer Seite anzuschauen. Eine der neuen Reisen stelle ich über das Wochenende online. Es ist eine Pisten-Abenteuer-Tour, eine Tour für alle, die vor allem weit draußen, abseits der großen Wege und Strecken im Hohen Atlas aber auch in der Wüste unterwegs sein möchten. Es wird eine kurvige und wackelige Angelegenheit: Doch wem das nichts ausmacht erlebt großartige Landschaften, wie man sie sonst nur erahnen kann.
2025 dann wird auch endlich wieder ein neues Buch von mir erscheinen (nachdem 2024 ungefähr sieben oder acht Neuauflagen von älteren Büchern von mir erarbeitet wurden): Ein marokkanisches Kochbuch. In den Buchhandel kommt es im Frühjahr 2025 und erscheint im Christian-Verlag, meinem liebsten Kochbuchverlag überhaupt. Ich freue mich unglaublich darauf, das Buch bald in den Händen zu halten, denn es war eine sehr spannende Herausforderung, es zu schreiben. Schließlich ging es um die vegetarische Küche Marokkos, die ich erst einmal suchen musste – war mir Marokko doch bis zu diesem Projekt vor allem als Fleischesser-Land erschienen. Tja, bis ich eben eines besseren belehrt wurde. Die vegetarische Küche Marokkos ist die Hausfrauenküche. Die Küche daheim, d.h. die eigentlich wahre, wenn Sie mich fragen. Ich habe mit Frauen gekocht und viel recherchiert und dabei – nach all den Jahren – immer noch Neues gelernt. So soll es sein.
So bleibt mir jetzt nicht weiter, als Ihnen für das neue Jahr alles Liebe und Gute zu wünschen: schöne Reisen, tolle Entdeckungen, wunderbare Begegnungen. Bewahren Sie sich die Neugierde, lassen Sie sich nicht anstecken von Missmut und Angstmache, freuen Sie sich auf Abenteuer und Erholung – am besten in Marokko!
Frohe Weihnachten und ruhige stressfreie Feiertage wünscht Ihnen von Herzen
Ihre Muriel Brunswig