18/12/2024
700 Jahre Ruppersdorf – ein Rückblick
Ein ereignisreiches Jubiläumsjahr voller Gemeinschaft, Geschichte und Freude liegt nun schon fast wieder hinter uns. Lasst uns noch einmal gemeinsam auf die besonderen Momente zurückblicken, die dieses Jahr 2024 so unvergesslich gemacht haben. Wie in jedem Haushalt begannen auch die Festlichkeiten unseres Dorfes mit einem Aufräumen und Saubermachen – Frühlingserwachen in Ruppersdorf.
In Ninive trafen sich viele mit Schaufeln und Besen, rund um das Pfarrhaus wurde geputzt, die Freiwillige Feuerwehr (FFw) hatte alle Hände voll zu tun, und auch der Sportverein reinigte das Umfeld der Turnhalle. Ein kleines Team sorgte dabei für die Verpflegung der fleißigen Helfer. Ein großes Dankeschön an Euch alle!
Zur Geschichte unseres Ortes konnten wir dann im April schon sehr viel erfahren. Unser ehemaliger Pfarrer, Herr Alexander Wieckowski, hielt in der Kirche einen Vortrag über das Wirken derer von Meyer in Ruppersdorf. Mit seiner lebhaften und auch humorvollen Art hat er uns die Freuden und Leiden unserer früheren Herrschaft nahegebracht und viele Zusammenhänge aufgezeigt. Das Interesse war groß und unsere Kirche gut gefüllt.
Mit beeindruckender Eigendynamik nahmen dann Ruppersdorfer Einwohner die Erforschung ihrer ganz persönlichen Geschichten zur Historie der Häuser und Grundstücke in die Hand. Im Ergebnis finden sich nun seit Mai 2024 vor den jeweiligen Häusern Infotafeln, die einen kleinen Einblick in die Geschichte geben. Die Zusammenfassung aller Tafeln gibt es nun auch in Form einer Broschüre.
Ein besonderes Highlight zur Bewerbung unsere Festwoche war ein origineller Strohtraktor mit Anhänger, der am Ortseingang aufgestellt wurde – sehr wirkungsvoll! Werbung ist vor solch großen Ereignissen von großer Bedeutung und so waren wir nicht nur mit Flyern und Plakaten und Presseartikeln, sondern auch in den modernen Medien – zur Freude der Jugend – präsent.
Online sorgten die »Nubberinnen und ihre Helfer« mit lustigen Videos für Reichweite. Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Werbehelfer!
Mitte Mai waren dann alle Planungen abgeschlossen und es ging los: Wasser- und Stromanschlüsse wurden verlegt, Versorgungshütten aufgebaut, das Festzelt aufgestellt und mit Tischen, Bänken und Blumenschmuck dekoriert.
Der Bierwagen wurde geliefert, die Getränke besorgt, und der Fleischer war mit seinem umfangreichen Angebot vor Ort. Es gab noch viel vorzubereiten, aber schließlich war es soweit! Zum Eröffnungsabend durften wir zahlreiche Besucher begrüßen, darunter Gäste aus den Nachbargemeinden, den Landrat und ehemalige Bürgermeister.
Der Höhepunkt des Abends waren die Videogrüße ehemaliger Ruppersdorfer aus aller Welt!
Am Samstag fand das Kegelfest statt, das wie immer perfekt von den Freunden der »Haußenkegelbahn« organisiert wurde. Viele Mannschaften, ob groß oder klein, alt oder jung, hatten viel Spaß und Freude. Zwischendurch konnte man sich auf einem schönen Handwerkermarkt umschauen und zahlreiche Angebote nutzen.
Der Sonntagmorgen begann mit einem festlichen Gottesdienst, wunderbar gestaltet von unserer Pfarrerin sowie dem Kirchenund Posaunenchor. Zum anschließenden Frühschoppen spielten die Posaunen, bevor das »Eibsche Quartett« mit Göran Hassenrück humorvolle und teils derbe Lieder in unserer oberlausitzer Mundart zum Besten gab.
Der Höhepunkt dieses Tages waren die geöffneten Höfe! Elf ehemalige landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe öffneten ihre Tore, um zu zeigen, was aus ihnen geworden ist. Die Organisatoren hatten nicht mit der riesigen Menge an Besuchern gerechnet. Bei bestem Wetter erlebten wir eine regelrechte »Völkerwanderung« durch das Dorf – einfach herrlich und friedlich! Ein großes Dankeschön an alle, insbesondere an die Gastgeber, die viele Fragen beantworteten und ihre Gäste großzügig mit Essen und Trinken versorgten.
Die Pause am Montag tat allen gut, um Luft zu holen.
Hinter den Kulissen wurde bereits die Ausstellung »700 Jahre Ruppersdorf« im »Mohr« vorbereitet. Ein herzlicher Dank an alle, die mitgewirkt und Material zur Verfügung gestellt haben sowie sich intensiv mit der Geschichte unseres Ortes auseinandergesetzt haben.
Am Dienstag wurde die Ausstellung mit einem geschichtlichen Vortrag von Herrn Matthias Pfeiffer eröffnet. Das große Interesse der Ruppersdorfer und ihrer Gäste an der Geschichte unseres Ortes zeigte sich in der hohen Besucherzahl. Es war so voll, dass nicht alle einen Platz fanden.
Eine Woche lang konnten die Besucher in Ruhe die vielen Zeugnisse der Vergangenheit betrachten, bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen und sich austauschen. Vielen Dank an alle, die dies ermöglicht haben!
Am Mittwochabend brachte uns das »Kunstbauerkino« einen unterhaltsamen Film, nachdem die Zeltwände mit Mühe und schwarzen Tüchern verdunkelt wurden.
Am Donnerstag ging es mit Kultur weiter, diesmal in der Kirche. Der »Faule Lenz« unterhielt uns mit vielen lustigen, fröhlichen und nachdenklichen Liedern, die mit reichlich Beifall bedacht wurden.
Am Freitag feierten Schule und Kindergarten ein zünftiges Ritterfest mit mittelalterlichem Spektakel, Spielen, Basteln, einer Ritterdisco, einem Fackelzug und einer Feuershow. Zeitgleich fand in der Grundschule eine Ausstellung zum runden Geburtstag des Schulgebäudes statt.
Am Abend feierten und tanzten die Jugendlichen und Junggebliebenen zur Ruppersdorfer Rocknacht mit drei Live-Bands.
Der 2. Samstag war erneut voller Höhepunkte. Bereits am frühen Morgen wurden die Stände für den Trödelmarkt aufgebaut. Angesichts der Wetterprognose für das Wochenende wurde das Festzelt erweitert – eine kluge Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.
Alle Händler fanden einen Platz im Trockenen.
Das Seifenkistenteam hatte Glück mit einer Regenpause. Es war schön zu sehen, mit welchem Ideenreichtum und Freude die einzelnen Fahrer an den Start gingen. Ein großes Dankeschön an die »Montagsrunde« für die perfekte Organisation und Durchführung.
Das Volleyballturnier konnte aufgrund der starken Niederschläge nur eingeschränkt stattfinden – schade! Männels Puppentheater fand jedoch einen Platz im Trockenen und erfreute Groß und Klein. Die Versteigerung besonders wertvoller Trödelobjekte fand ebenfalls großes Interesse und machte viel Spaß, da der Auktionator mit Witz und Charme die Gegenstände an Mann und Frau brachte. Ein Dankeschön an alle, die Gegenstände zur Verfügung gestellt haben und sich um das Gelingen des Trödelmarktes bemüht haben.
Am Samstagabend war unser Festzelt wieder gut besucht zur 90er-Jahre-Party, bei der die Berthelsdorfer Funken für eine besondere Showeinlage sorgten.
Den krönenden Abschluss unserer Festwoche bildete am Sonntag der Festumzug, der die Geschichte unseres Ortes lebendig werden ließ. Ganz Ruppersdorf war auf den Beinen, und viele haben historische Begebenheiten und Ereignisse mit großem Aufwand und viel Mühe umgesetzt, zur Freude aller Zuschauer am Wegesrand.
Ein großes Lob an die Organisatoren und an alle, die sich mit so viel Ideenreichtum und Elan beteiligt haben. Dieser Tag wird uns noch lange in bester Erinnerung bleiben, auch weil er als Film archiviert wurde. Herzlichen Dank auch dafür!
Damit nicht genug!
Wir Ruppersdorfer wollten über das ganze Jubiläumsjahr hinweg einige Höhepunkte im Ort schaffen. So ging es gleich im Juni, vor den Schulferien, mit einer Abendmusik in der Kirche weiter, gestaltet vom erweiterten Kirchenchor und einzelnen Solisten. Ein gelungenes Konzert – herzlichen Dank!
Nach einer Stärkung wurde in der Kirche der erste Teil unseres Films über Ruppersdorf gezeigt. Mit großem Aufwand und noch mehr Freude haben sich zwei geschichtsinteressierte Einwohner aufgemacht, ältere Menschen zu früheren Zeiten zu interviewen.
Daraus entstanden zwei Filme: einer über das Niederdorf und den Ortsteil Schwan, der andere über das Oberdorf und Ninive. Ein kleines Stück unserer Geschichte ist damit festgehalten und auf die Leinwand gebracht. Auch dafür ein herzliches Dankeschön!
Der Sommer brachte ein tolles Fest im Volksbad.
Familie Dextor und ihr Team hatten sich viel einfallen lassen. Neben reichlich Essen und Trinken fand die Riesenrutsche großen Anklang bei den Mutigen, und die Showeinlagen waren überwältigend. Vielen Dank für das super Wochenende! Auch der Sportverein feierte sein Sommerfest mit viel Fußball, Kinderschminken, Basteln und Riesenseifenblasen. Zur Stärkung gab es erstmalig Langos – sehr lecker – danke!
Ende August trafen wir uns rund um die Pfarrscheune zum Generationenfest, diesmal zum Thema Bildung. Es gab ein Programm der Ruppersdorfer Grundschüler, Bastelstationen, ein Schätzspiel, Rechnen mit dem Rechenschieber, eine alte Gutenbergpresse im Einsatz, eine Rollstuhl-Rallye mit ernstem Hintergrund und eine sehr interessante Talkrunde zum Thema Schule früher und heute. Danke an alle, es hat Spaß gemacht!
Anfang September öffnete das Wasserschloss im Niederdorf seine Türen, und Herr Pfeiffer berichtete in seinem Vortrag über die Rebellion der Untertanen 1739. Es war wieder sehr beeindruckend, umfassend und spannend erzählt!
Danke an den Hobbyhistoriker!
Beim Erntedankfest im September wurde unsere Kirche besonders schön mit vielen Erntegaben, selbstgebundenen Kränzen und Blumengestecken geschmückt. An diesem Tag stand der Dank im Mittelpunkt, und wir feierten einen fröhlichen Dankgottesdienst.
Am Nachmittag dann das nächste Highlight – ein Orgelkonzert der Superlative: »Von böhmischen Dörfern und ungarischen Tänzen« . Die flinken Musikerhände konnten die Besucher auf einer Leinwand verfolgen – beeindruckend!
Zur Kirmes am 20. Oktober gab es einen weiteren Höhepunkt. Nach einer Andacht wurde unser 700-Jahre-Jubiläumsbaum, eine Linde, gepflanzt und mit einem Schildchen versehen. Nach einer reichhaltigen Vesper erlebten wir das Herbstkonzert des Ensembles »Klangmomente«. Vielen Dank!
Seit letztem Jahr läuft bereits eine Aktion zum Bäume pflanzen in Ruppersdorf. Das Ziel: 700 Jahre – 700 Bäume ist sehr anspruchsvoll. Jeder darf sich hiermit angesprochen fühlen und kann dazu noch einen Beitrag leisten. Ein herzliches Dankeschön auch an das Schmiedeteam! Sie veranstalten mehrmals im Jahr einen Tanzabend im »Mohr« . Eine hervorragende Gelegenheit, sich zu treffen, miteinander zu reden und ausgelassen zu feiern. Natürlich gehört zum Jahresabschluss auch der Weihnachtsmarkt in Ninive (am Samstag vor dem zweiten Advent) und das Lichterfest des Räucherhäusels (am vierten Advent) dazu.
Ganz besonders möchten wir uns an dieser Stelle bei den vielen Sponsoren, Förderern, Unterstützern und Helfern bedanken, ohne die so vieles nicht möglich gewesen wäre! So neigt sich ein wunderbares Feierjahr nun langsam dem Ende entgegen.
Wir sind alle begeistert und auch ein wenig stolz auf das Erreichte, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, das fröhliche Miteinander und den respektvollen Umgang untereinander! Letztendlich hat uns die Hoffnung auf gutes Gelingen und das nötige Gottvertrauen immer wieder in unserem Tun bestärkt.
Danke, dass Ihr alle mit uns gefeiert habt!
In tiefer Dankbarkeit, das gesamte Organisationsteam mit Eva Schulze und Agathe Renger