11/11/2023
Wattolümpiade 2024: Nach 20 Jahren ist Schluss im Schlick
"20 Jahre Wattolümpiade“ heißt es am 17. August 2024 am Brunsbütteler Elbdeich. Ein Anlass für den Wattikan, noch einmal groß zu feiern – um dann einen Schlussstrich unter eine Erfolgsgeschichte zu ziehen, die im Land ihresgleichen sucht.
Seit 2004 tummeln sich Wattleten aus aller Herren Länder im Brunsbütteler Elbschlick – nicht nur im Wettstreit um olümpisches Edelmetall, das in traditionellen Küstensportarten wie Wattfußball, Watthandball, Wolliball und dem Schlickschlittenrennen ausgespielt wird, sondern vor allem, um Krebsbetroffene an der schleswig-holsteinischen Westküste zu unterstützen. Mehr als eine halbe Million Euro sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem Motto „Stark gegen Krebs“ für den guten Zweck zusammengekommen – Geld, mit dem nicht nur Krebsberatungsstellen in der Region finanziert, sondern auch viele weitere Projekte, unter anderem in der Hospizarbeit, unterstützt wurden.
20 Jahre nach der ersten „Wattolümpiade der Neuzeit“ – 2004 war die in den Achtziger Jahren geborene Idee der Spiele im Schlick wiederbelebt und in ein umfassendes Benefiz-Konzept verpackt worden – ziehen die Olümpia-Macher im Sommer 2024 nun einen Schlussstrich im Schlick. „Wir blicken auf 20 wirklich großartige und erfolgreiche Jahre zurück“, sagt Michael Behrendt, Präsident des Wattolümpiade-Vereins. „Wir werden aber alle auch nicht jünger und sind zu dem Schluss gekommen, dass das 20-jährige Jubiläum der passende Zeitpunkt ist, den Deckel drauf zu machen.“
Ideen für das große Finale gebe es schon viele – unter anderem sollen Teams der ersten Stunde reaktiviert werden. Und auch in Sachen Rahmenprogramm sei etwas in Vorbereitung, das dem Schlammspektakel am Deich zum Abschluss die Krone aufsetzen werde. „Ein absolutes Highlight“, wie Behrendt verspricht. „Sobald wir das bekanntgeben können, wird klar sein, warum es schlüssig ist, zum runden Jubiläum das Kapitel Wattolümpiade zu schließen. Ein besseres Finale wird es nicht geben können.“
Auch wenn es das letzte Mal sein wird, wenn sich am 17. August Wattsportler aus aller Welt noch einmal am Brunsbütteler Elbdeich treffen, um dort ihre Besten zu küren, ist bei den ehrenamtlichen Organisatoren vor allem Vorfreude angesagt – sie wollen zum Abschluss nicht weniger als die „beste Wattolümpiade aller Zeiten“ auf die Beine stellen. Zu feiern gibt es schließlich Anlass genug: „Das, was hier in den zurückliegenden 20 Jahren auf die Beine gestellt wurde, hat große Dinge bewegt, vor allem für Krebsbetroffene in der Region, die von unserem schmutzigen Sport für die saubere Sache profitiert haben. Das ist sicherlich einmalig im Land“, sagt Dirk Passarge, Vize-Präsident des Wattolümpiade-Vereins.
Wattleten, Sponsoren und Partner wurden kürzlich informiert. „Bei allen gibt’s natürlich Wehmut, aber vor allem auch Rückendeckung und Zuspruch für die Entscheidung“, sagt Wattkampfleiter Kumbartzky, der sich schon darauf freut, auch manche „Watteranen“ im nächsten Sommer am Deich begrüßen zu dürfen. Der Meldestart für Teams, so bleibt es auch bei der letzten Auflage, wird traditionell am Neujahrsmittag, Punkt 12 Uhr, auf www.wattoluempia.de sein.
Was den Machern der Wattolümpiade, insbesondere Jens Rusch, der die Krebs-Projekte federführend betreut, besonders wichtig ist: Auch künftig wollen sie Sorge dafür tragen, dass insbesondere die etablierten Angebote wie das Krebsberatungszentrum Westküste erhalten bleiben und die Finanzierung auch in den kommenden Jahren sichergestellt wird. „Hier sehen wir uns in der Pflicht, auch über die Wattolümpiade hinaus sicherzustellen, dass Krebsbetroffene Unterstützung erhalten.“ Der Erlös der finalen Jubiläums-Olümpiade soll dafür einen soliden Grundstock liefern.