09/01/2025
Mehr , als nur ein Tal….. von Ingo Greiner
Das Tal der Alten Mutter im Neuhäuser Ortsteil Igelshieb faszinierte schon zu Lebzeiten den heimatverbundenen und weithin bekannten Maler und Künstler Baldur Schönfelder ( 1934 – 2022 ). Oft wanderte er mit Skizzenblock „bewaffnet“ hinein ins Tal der Alten Mutter unweit seines Wohnhauses. Baldur genoss diesen friedlichen idyllischen Anblick, die erholsame Ruhe, die Schönheit und das Erhaltenswerte dieser beeindruckenden Landschaft, die sich auch in seinen Bildern widerspiegelte.
Das kleine Bächlein, unweit des nahegelegenen Quellgebietes entsprungen, schlängelt sich fast unscheinbar unterhalb des Bahndammes und des Weges plätschernd talabwärts entlang der Wiesen.
Erst an und dann hinter einer kleinen Baumgruppe wird das Gewässer etwas breiter und verzweigt sich in einem kleinen Sumpfgebiet. Dort ist auch der Lebensraum u.a. für Salamander, Molche, Frösche, Vögel, Insekten und andere Kleintiere.
Bei einem gemütlichen Spaziergang, vom Igelshieber Sportplatz in Richtung Oberlauscha lohnt es sich ab und zu einen kurzen Halt einzulegen, um die noch vorhandenen Markierungssteine am Wegesrand als Zeitzeugen zu erkennen. Von dort aus geht der Blick über die Naturschönheiten des Tales und weiter in die Ferne bis nach Steinheid.
Die Bezeichnung „Tal der alten Mutter“ hat wirklich weitere markante Adjektive, wie reizvoll, schön, romantisch, geborgen, liebenswürdig, aber auch erhaltenswert verdient.
Auf den Wiesen weiden im Sommer und Herbst die Kühe auf der Suche nach frischem Gras und sorgen gleichzeitig selbst für eine natürliche Düngung des Territoriums.
Die von heimischen Firmen gesponserten Holzbänke entlang des Wanderweges laden zum Verweilen ein, es sei denn sie wurden wieder einmal sinnlos beschädigt.
Es lohnt sich einen Blick zurück zu wagen. Oft standen wir Kinder mit dem damaligen Förster Edwin Resch und seinem Dackel „Waldi“ bei Sonnenuntergang am Wegesrand unweit des Forsthauses und beobachteten gemeinsam die Rehe, Hirsche oder Hasen, die sich zur Futtersuche im Tal am Waldesrand einfanden.
Tagsüber sammelten wir Arnikapflanzen, die unsere Oma mit Franzbranntwein versetzte und so ein wirksames Einreibemittel herstellte. Das nahegelegene Waldgebiet , war eine echte Fundgrube für Heidelbeeren, Waldhimbeeren, Preiselbeeren und natürlich auch für vielerlei Pilze.
Im Winter bot das Tal der Alten Mutter perfekte Voraussetzungen für uns Teenager, um mit Schlitten und Schneeschuhen die Hänge hinab zu sausen.