31/07/2022
| P+R ❤️ |
Keinen Ort auf der Insel Rügen habe ich in den Jahren meiner vielen Rügenaufenthalte so oft besucht, wie die einzigartige Kreideküste. Meist war ich dort zum Sonnenaufgang unterwegs, doch an jenem Tag, als dieses Foto entstand, hatte ich mir eine kleine Wanderung mit meiner jüngeren Tochter vorgenommen. Nur wir Zwei, einfach mal so ein Mutter-Tochter-Ding, umgeben von der Einzigartigkeit des Nationalparks Jasmund. Da ich schon ein Foto von dieser Tour hier zeigte, wird mein Text den einem oder anderen bekannt vorkommen.
Unsere kleine Tagesreise begann an jenem Vormittag am ‚Baumhaus Hagen‘, wo es übrigens die besten, selbstgemachten Windbeutel der Insel gibt und ein wunderbarer Tag lag vor uns. Gut ausgerüstet mit einer Offlinekarte steuerten wir als erstes Ziel die 3 km entfernte Aussicht Kollicker Ort an, um von dort, nach einem kleinen Fotostop, zum Uferabstieg Kieler Bach und dann nach Sassnitz zu laufen. Bei herrlichem Wetter verbrachten wir viele Stunden im Nationalpark mit allem was der Seele gut tut. Wir erfreuten uns an kleinen Bachläufen, beobachteten Vögel und anderes Getier, dösten im Schatten der Buchen mit Blick auf die gigantische Kreideküste, kühlten uns am kleinen Wasserfall des Kieler Bachs, schauten ob die Ostseewellen Donnerkeile/Bernsteine ans Ufer gespült haben, suchten den stehenden, toten Baum am Fuße der Kreideküste, weilten noch etwas in der Piratenschlucht und beendeten dann nach 10 km in Sassnitz unsere kleine Tour. Vollgepackt mit atemberaubenden Bildern, welche nicht nur auf der Speicherkarte meiner Kamera, sondern auch in unserer Erinnerung konserviert waren, ging es dann zurück in unsere Ferienwohnung.
Es war in jeglicher Hinsicht ein ganz besonderer Tag und ich habe wieder einmal mehr bemerkt, dass mit den richtigen Motiven, Wolken und Lichtverhältnissen, auch Tagesaufnahmen einen ganz besonderen Charme haben können.
So habe ich für den heutigen Sonntag das Foto eines ganz besonderen Baums rausgesucht, welchen wir am Fuße der Kreideküste gesucht haben. Wochen zuvor hatte ich mal ein Bild davon gesehen, aber einen genauen Standort hatte ich nicht dazu. So liefen wir einfach vom Uferabschnitt Kieler Bach Richtung Sassnitz und waren guter Dinge ihn zu finden. Lange mussten wir nicht Ausschau halten, dann sahen wir ihn bereits in der Ferne. Der Himmel hatte sich inzwischen schon etwas zugezogen, aber irgendwie passte diese Stimmung zu diesem toten Baum, welcher so wirkte, als würde er tapfer und entschlossen dort seinen Platz für die Ewigkeit gefunden haben. Das kleine, eingeritzte Herz mit dem Schriftzug „P+R“ hatte schon fast was Heimeliges und ich fragte mich, was wohl aus dieser Liebe geworden ist. Ich werde es wahrscheinlich nie erfahren.
So hoffe ich, dass der Baum die Stürme und Wellen nach unserem Besuch bis heute überstanden hat und immer noch eisern an seinem zauberhaften Platz, am Fuße der Kreidefelsen, steht.
In der nächsten Woche bleiben wir noch an der Kreideküste und reisen weiter Richtung Sassnitz.