25/04/2024
Seit mehr als einem halben Jahrhundert feiert die Menschheit den „Earth Day.“ Heute ist es wieder soweit. Hunderte Millionen auf der ganzen Erde nehmen auf die ein oder andere Art daran teil. Klingt, als würde Homo sapiens die Sache mit der Natur ziemlich ernst nehmen.
Die aktuellen Meldungen: Das europäische Erdbeobachtungsprogrogramm Copernicus berichtet, 2023 sei es so warm gewesen wie seit ungefähr 125.000 Jahren nicht mehr. Europa erwärme sich schneller als alle anderen Kontinente. Zehntausende Hitzetote, Dürren, Überflutungen, Stürme und Waldbrände seien die Folge. Außerdem habe der Klimawandel allein im vergangenen Jahr in Europa Schäden in Höhe von 10 Milliarden Euro angerichtet. Deutschland gibt derweil 80 Milliarden pro Jahr (Quelle: Umweltbundesamt) für Klimaschutz aus, verteilt aber gleichzeitig 65 Milliarden (Quelle: Bertelsmann-Stiftung) umweltschädliche Subventionen. Als würde man gleichzeitig auf Bremse und Gaspedal treten und sich dabei wundern, warum es nicht rund läuft.
Den Kaiserpinguinen in der Antarktis schmilzt derweil das Eis unter den Füßen weg, in diesem Jahr wurde ein neuer Negativrekord erreicht. So wenig Meereis war noch nie seit Beginn der Messungen, im Vergleich zum statistischen Mittel fehlt eine Eisfläche, die ungefähr sechs Mal so groß wie Deutschland ist. Und gleichzeitig erreichen die globalen Treibhausgas-Emissionen neue Höchstwerte.
All diese schlechten Nachrichten sind wahr. Aber sie zeigen dennoch nur die halbe Wahrheit: Fast überall auf der Welt gibt es Menschen, die nicht nur klagen, sondern handeln. Sie kaufen klimafreundliche Autos, verändern ihre Ernährung, schrauben sich Solarzellen aufs Dach. Bauern wirtschaften nachhaltiger, Forschende entwickeln Hochleistungsbatterien für E-Autos, Fleisch ohne Tierleid, KI-Systeme zum Energiesparen und Methoden, der Atmosphäre CO2 zu entziehen. Es gibt auf diesem Planeten 8 Milliarden Problemlöser. Schlechte Nachrichten sind deshalb kein Grund zum Verzweifeln, sondern Ansporn zum Handeln. Der Earth Day ist eine gute Gelegenheit, um sich daran zu erinnern: Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative.