07/10/2023
TW: tote Tiere und Blut
Friede, Freude, Eierkuchen...so geht es normalerweise zu auf unserem Hof. Das Dam- und Rotwild steht, genau wie die Mutterkühe, Kälber und Ziegen auf den grünen Weiden im Gatter auf Gut Gollin.
Kuh Ingrid äugt misstrauisch unter dem langen Pony durch den Zaun, ob wohl jemand zu nah an ihr Kälbchen will.
Das kleine Rotwildrudel äst auf der Koppel am Hexenhaus und der Jagdhütte.
Das Damwild ist etwas wilder und hat deshalb extra viel Platz um sich zurückzuziehen...ganz am Ende der Hofstelle, abseits vom Trubel und verteilt auf sechs Gatter. Viel Platz für viele scheue Rudeltiere, die aber doch gern mal Mais aus der Hand fressen.
HIER beginnt in der Nacht vom 04. zum 05.10.2023 das Grauen, vor dem wir uns schon lange fürchteten und immer hofften, es würde uns nicht ereilen.
Am Morgen findet unser Vater und Chef vom Gut Gollin einige tote Stücke Damwild...augenscheinlich vom Wolf gehetzt und gerissen. Am Ende sind es 20 Stücke Damwild die in dieser Nacht sinnlos abgeschlachtet wurden - abgeschlachtet ist hier richtig gewählt.
Nur an einem der 20 Tiere hat sich der oder die Wölfe gütlich getan. Alle anderen Tiere wurden, wahrscheinlich aus reinem Jagdtrieb - im Blutrausch - mit einem Kelhbiss getötet und die Leiber aufgerissen.
Am Morgen das Bild des Grauens! Jedes einzelne Stück haben wir fotografisch festhalten müssen. Stress, Adrenalin, Blutgeruch liegt in der Luft.
Bei zweien wurden die Köpfe und Träger eingegraben...es guckt nur noch der Körper aus der Erde...ein Anblick, den wir hier niemals mehr vergessen werden!!
Der wirtschaftliche Schaden ist ersetzbar, viel schlimmer ist für uns alle die Vorstellung, wie die Tiere teils über Stunden leiden mussten, bis sie am nächsten Morgen erlöst werden konnten...mit aufgerissenem Leib, schwer atmend, große Augen die einen panisch ansehen. Einige Leben hat der Wolf nicht gänzlich beendet.
Wir sind entsetzt von der Wolfspolitik und das nicht erst seit dem Morgen des 05.10.2023.