03/05/2024
Maienfels - die Burg zum Wonnemonat:
Die sehenswerte Anlage über dem Brettachtal gehört zur Gemeinde Wüstenrot im Osten des Landkreises Heilbronn. Der Name geht auf das mittelhochdeutsche meie oder meige für Mai zurück. Eine erste Burg mit umgebender Ringmauer entstand Mitte des 13. Jh. Um 1300 war sie Sitz eines Zweiges der Herren von Neudeck, die sich nach der Burg nannten. In der Folgezeit teilten sich mehrere Ganerbengemeinschaften den Besitz. Mitte des 15. Jh. wurde die Burg vor dem Hintergrund einer Fehde mit der Stadt Schwäbisch Hall von Soldaten der Reichsstädte zerstört. Beim anschließenden Wiederaufbau kamen weitere Befestigungsanlagen hinzu. Gemmingen, das 1527 in die Gemeinschaft eintrat, verfügte ab dem Ende des 16. Jh. über zwei Drittel der Anteile. Ein weiteres Drittel befand sich bis zu deren Ausscheiden Ende des 18. Jh. bei der Familie von Weiler. Zeitweise waren es sechs Familien, jeweils mit Haupt- und Nebengebäuden, die sich auf dem Gelände drängten. 1799 starb die Linie Gemmingen-Maienfels aus und die Burg wurde über 100 Jahre nicht mehr bewohnt. Von den Bauten innerhalb der Mauern blieb lediglich der Palas der Familie Gemmingen erhalten. Der Anteil der Weiler wurde bis auf einige Reste abgetragen. Seit Anfang der 1930er Jahre ist Maienfels Wohnsitz der Familie Gemmingen-Hornberg als letztmaligen Erben. Räume der Anlage stehen für private Feiern und kulturelle Veranstaltungen zu Verfügung. Der Außenbereich ist unter Auflagen tagsüber zugänglich. Für Gruppen werden Führungen angeboten. Weitere Infos auf LEO-BW unter https://t1p.de/mvj5h. Bild: Eva Maria Kraiss.