08/02/2016
BG Klinikum Duisburg
Pressemitteilung
„Roboteranzüge“ beeindrucken NRW-Gesundheitsministerin
Barbara Steffens informiert sich im BG Klinikum Duisburg über neue Methoden zur Behandlung von Querschnittsgelähmten
Ganz im Zeichen von Patienten mit Querschnittslähmungen stand der Besuch von Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NordrheinWestfalen (MGEPA), im BG Klinikum Duisburg. Die Politikerin informierte sich dort ausführlich über die Arbeit der Abteilung für Rückenmarkverletzte (RMV) – eines von nur wenigen spezialisierten Zentren dieser Art in NRW. In den Mittelpunkt des Interesses rückten dabei vor allem sog. Exoskelette, moderne „Roboteranzüge“, die auch komplett Gelähmten erstaunliche neue Möglichkeiten bieten.
„Exoskelette unterstützen Menschen mit Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen dabei, einen Teil ihrer Mobilität zurück zu gewinnen. Dadurch sind mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung möglich“, zeigte sich Steffens – begleitet vom Geschäftsführer des BG Klinikums Duisburg Ralf Wenzel und dem Komm. Ärztlichen Direktor Dr. Peter-Michael Hax – beeindruckt von der Präsentation der modernen Hightech-Gehhilfen durch zwei Patienten. Die beiden Unfallopfer haben durch intensives Training mit den Exoskeletten nach ihrer Querschnittslähmung mittlerweile wieder gelernt auf eigenen Beinen zu gehen.
Roboteranzüge für Querschnittsgelähmte
Schon seit Mitte des Jahres 2013 werden die rund 25 Kilogramm schweren Exoskelette im BG Klinikum Duisburg bei der Versorgung von Rückenmarkverletzten eingesetzt – oft nacheinander bei bis zu drei verschiedenen Patienten pro Tag. „Die anziehbaren Gehroboter bestehen aus einem Stützsystem mit Antriebsmotoren, Neigungssensoren, einem Bordcomputer und einem leistungsfähigen Akku“, erklärt Dr. med. Stefan Hobrecker, der leitende Arzt der RMV-Abteilung die technischen Feinheiten der Geräte.
Im Rahmen der Vorführung konnte Ministerin Steffens dann mit eigenen Augen verfolgen, wie die Exoskelett-Träger – aus Sicherheitsgründen immer begleitet von mindestens einem Therapeuten – nur durch Gewichtsverlagerungen eigene Schritte einleiten und auch längere Strecken zurücklegen können.
Ein Stück mehr Lebensqualität Neben einem Stück mehr Lebensqualität, bietet die Arbeit mit den Exoskeletten den Patienten handfeste gesundheitliche Vorteile. So reduziert das Training die Schmerzen, es verbessert aber auch die Verdauung und sorgt für eine geringere Spastik. „Aus medizinischer Sicht ist die Anwendung von Exoskeletten ein voller Erfolg“, fasste Hobrecker die bisherigen Erfahrungen im Klinikalltag zusammen.
Am BG Klinikum Duisburg kommt mittlerweile eine ganz neue Generation Exoskelette zum Einsatz, die noch deutlich leistungsfähiger ist als die Vorgängermodelle. Die Weiterentwicklungen zeichnen sich u.a. durch ein stabileres Gangbild, beste Passgenauigkeit und eine schnellere Schrittgeschwindigkeit aus.
Ein Exoskelett zum Mitnehmen
Das BG Klinikum Duisburg plant daher bei der Versorgung von Rückenmarkverletzten schon bald Neuland zu betreten. So sollen einige der Patienten das Exoskelett künftig nach entsprechender Vorbereitung sogar mit nach Hause nehmen können – zumindest zeitweilig. „Wir wollen damit die Selbstständigkeit der Patienten in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus fördern“, meint Wenzel. Schon in wenigen Wochen könnte das Pilot-Projekt starten. Es fehlt nur noch die endgültige Zustimmung der Kostenträger.
Neben dem Thema Exoskelett gab es jedoch noch einige weitere Punkte auf dem Programm von Steffens. Im hauseigenen Schwimmbad des BG Klinikums Duisburg beobachtete sie Taucher mit Rückenmarkverletzungen beim Training. Ein kurzes Gespräch mit einem Mitglied einer RMV-Selbsthilfegruppe und eine Besichtigung des Rettungshubschraubers Christoph 9 rundeten den Besuch ab.
Bildunterschriften:
1. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens im Gespräch mit Patienten, die ein Exoskelett tragen. (Bild: BG Klinikum Duisburg) 2. Taucher mit Rückenmarkverletzungen beim Training im BG Klinikum Duisburg. (Bild: BG Klinikum Duisburg)
Das BG Klinikum Duisburg hat sich auf die akute und rehabilitative Behandlung von Unfallfolgen aller Art spezialisiert. Das Versorgungsspektrum umfasst alle Arten von Verletzungen, aber auch die spezialisierte Behandlung orthopädischer, Hand- und Plastischchirurgischer oder Schmerzpatienten.
Als Krankenhaus mit Maximalversorgungscharakter und überregionales Traumazentrum gemäß den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und Mitglied des Traumanetzwerks Ruhrgebiet kann das BG Klinikum Duisburg für sich in Anspruch nehmen, Spitzenleistungen bei der Versorgung von Schwerstverletzten zu bieten. Gemeinsam mit der „Klinik für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und dem Zentrum für Schwerbrandverletzte“, der „Klinik für Schmerzmedizin“ sowie der „Klinik für Arthroskopische Chirurgie, Sporttraumatologie und Sportmedizin“ hat die „Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie“ eine weit über die Region Niederrhein/Ruhrgebiet hinausreichende Reputation.
Das BG Klinikum Duisburg ist spezialisiert auf die Behandlung von schweren Rückenmarkverletzungen – von der akuten Notfallversorgung über die Betreuung von Komplikationen, Reha-Maßnahmen bis hin zur lebenslangen Nachsorge.
Auf gleich zwei Stationen stehen in der Abteilung für Rückenmarkverletzte insgesamt 57 angenehme, helle und großzügige Räume für Querschnittsgelähmte zur Verfügung. Das Team um Dr. Hobrecker hat in den letzten Jahren durchschnittlich ca. 300 Rückenmarkverletzte-Patienten jährlich in der Klinik stationär behandelt und betreut. Die Abteilung war damit 365 Tage im Jahr zu nahezu 100 Prozent ausgelastet.
Das BG Klinikum Duisburg gehört zur BG Kliniken - Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung gGmbH. Diese besteht aus neun berufsgenossenschaftlichen Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen, den BG-Kliniken. Mit 12.000 Mitarbeitern und jährlich über 500.000 Patienten ist der Konzern einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Weitere Informationen: www.bg-kliniken.de.
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