25/01/2023
Bezüglich des heutigen SZ-Artikels wollen wir auf dessen letzten Absatz aufmerksam machen. Denn trotz der Medienpräsenz des umstrittenen Themas, kommen die Stimmen der betroffenen Bauern und Bäuerinnen entweder gar nicht vor oder, wie auch hier, an letzter Stelle.
Hier also ein Reminder: Viele Bauern und Bäuerinnen bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau von Äpfeln. Dazu gehört, sich an Verordnungen zu halten, damit die geernteten Äpfel abgenommen werden und man und frau Geld für ihre ganzjährige Arbeit erhalten.
In anderen Worten beschreibt Südtiroler Bauer Tobias Gritsch die Aussichtslosigkeit der Situation, mit der sich viele Bauern und Bäuerinnen konfrontiert sehen, im letzten Absatz des Artikels - der hier nochmal dargestellt wird, weil viele heutzutage ja nicht bis zum Ende lesen (können) - es ist ein Fehler im System und nicht mutwillige Fahrlässigkeit:
Einer, der offen redet, ist Tobias Gritsch. (..) Er selbst halte sich „an alle Vorgaben und Gesetze, etwas anderes ist auch nicht möglich“, sagt Gritsch. Mehr noch; er schöpfe die erlaubten Mengen an Spritzmitteln nicht aus. Die Kontrollen seien häufig und streng. Und überhaupt: „Wenn alle auf Bio umstellen müssten, wäre der Obstanbau so nicht mehr haltbar.“ Als Apfelbauer sieht er sich in der öffentlichen Pestizid-Debatte ganz grundsätzlich in der Defensive. „Wehrt man sich, verliert man. Wehrt man sich nicht, bleibt alles so stehen, und man verliert auch.“
Südtirol ist das Paradies, in dem alles wächst und gedeiht - mit so wenig Pestiziden wie möglich. Tatsächlich? Detaillierte, noch nie veröffentlichte Daten von Bauern aus dem Vinschgau zeigen etwas anderes.