28/08/2022
-Wasser für die Nomaden-
Wir möchten unsere verwandten Familien, die nach traditioneller Weise als Nomaden auf dem Lande ihr Leben verbringen, unterstützen.
Die Situation:
Die Mongolei ist ein Land der Gegensätze: Während es im Sommer brütend heiß ist, sind die Winter eisig kalt; im Norden ist es feucht, im Süden dagegen staubtrocken. So ist eines der größten Probleme in der Gobi die Wasserversorgung von Tier und Mensch; denn Grundwasservorräte sind in der Mongolei naturbedingt rar. Deshalb nutzen die Nomaden auf dem Land schon immer das Wasser aus den Flüssen oder aus Brunnen, die sie selbst graben. Doch diese traditionelle Wasserversorgung stößt an ihre Grenzen: Die Regenzeit, früher verlässlich einsetzend, kommt immer unregelmäßiger, und auch die Regenperioden, die während der Sommermonate die Grundwasserspeicher aufgefüllt haben, verkürzen sich in den letzten Jahr-zehnten immer mehr.
Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt, Flüsse und Bäche führen weniger Wasser und drohen auszutrocknen. Wenn nun Nomadenfamilien mit ihren Tieren, den Schafen, Ziegen und Pferden, davon betroffen sind, gefährdet das ihre Existenzgrundlagen. Schon heute haben sie täglich einen Weg von bis zu 7 Kilometern zur nächsten Wasserstelle, um ihre Familie und ihre Tiere zu versorgen.
Unser Plan:
Im Weidegebiet der Tiere, die unserer verwandten Familie gehören, findet man eine inzwischen ausgetrocknete Wasserstelle, die früher als Quelle einen kleine Fluss speiste und so Mensch und Tier versorgte.
Hier werden wir unser Brunnenprojekt in Angriff nehmen: Wir bauen einen Brunnen, für den wir ca. 80 Meter in die Tiefe bohren müssen, um an das Grundwasser zu gelangen. Eine Backsteinhütte soll als Schutz um den Brunnen herum gebaut werden. Das Wasser wird in einen Bachlauf geleitet, der Trinkwasser für die Nomadenfamilien und ihre Tiere liefert. Damit frei wandernde Tierherden die Trinkstelle nicht zerstören, soll ein Zaun errichtet werden. Dieser Brunnen wird nach Fertigstellung 3 bis 4 Familien mit ihren jeweils ungefähr 1000 Tieren mit Wasser versorgen.
Bauplanung und Kosten:
Für den Bau des Brunnens wird eine dafür qualifizierte heimische mongolische Firma beauftragt, während die Backsteinhütte von den Nomadenfamilien in Eigenleistung errichtet wird. Wegen Corona hat sich verzögert und alles noch teurer geworden. Geplanter Baubeginn ist im August 2023. Die Gesamtkosten des Projekts (Planung, Durchführung und Baumaterialien) belaufen sich auf etwa paar Tausend Euro.
Persönliche Schlussworte:
Uns liegt das „Brunnenprojekt“ sehr am Herzen.
Jedesmal wenn wir unsere Heimat besuchen, wird uns seine Bedeutung eindringlich vor Augen geführt. So hat sich unser Entschluss gefestigt, ein solches Projekt in diesem Jahr anzugehen und konkret umzusetzen.
Fotos: Wie die Entwicklung der Ergebnisse in den letzten Jahren geleistet haben. 100 m Umzäunung für die Grundwasserquelle
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