25/09/2021
Ein Reisebericht von Sophia Dreyer auf der Gulet Alcatraz :))
Auf das wir uns wieder auf einer neuen Reise sehen ;))
Türkische Riviera, nicht nur türkisblau romantisch in einsamen Buchten,
auch wild und rauh mit nachtschwarzem Wellengang über stürmischer See!
Mitten in der Nacht schleichen drei dunkle Gestalten um mich herum, als ich auf Deck geschlafen habe. Lautlos steigen sie vorsichtig über mich, um die Windsegel aufzurollen und kurze Zeit später den Motor des Schiffes anzuwerfen.
Dann geht es los bzw. bin ich schon mittendrin im Abenteuer, eine Woche auf einem Segelboot in der türkischen Riviera!
Gestartet sind wir im quirligen Hafen von Bodrum, haben uns kurz gestärkt und schon gings los in eine nahe gelegene Bucht, um dort erst mal ins warme Meer zu springen, während die Sonne untergeht.
Verwöhnt werden wir von einem Koch, der einfaches mediterranes Essen zubereitet, das immer phänomenal lecker ist!
In der Früh in München bei Regen gestartet und abends schon vom Boot der Sprung ins samtweiche Meer der Ägäis! Unglaublich!
Die ersten Tage sind eher windstill, und wir geniessen die Buchten, die so einsam sind, dass nicht mal ein Pfad an Land hinunter zum Meer führt. Ich verbringe die Stunden damit zu schnorcheln und lasse mich umkreisen von hunderten kleinen Fischen oder bewundere die Korallen im seichten Wasser, die von der Sonne glitzernd umspielt werden.
Ich lasse mich entweder stundenlang im Wasser treiben, weil mich die Temperatur gar nicht mehr nach draussen aufs Boot zieht oder ich fläze auf dem geräumigen Sonnendeck des Schiffes herum: herrlich!
Die heisse Sonne, eine leichte Brise, ein Buch auf meinem Bauch und einfach nur vor mich hindösen. Und wenn ich die Augen mal leicht öffne, sehe ich das schöne Blau des Meeres und den weiten Horizont mit entfernten Inseln, die wie ein Scherenschnitt in unterschiedlichen Blau-Grautönen übereinander liegen.
Nur das Klappern des Geschirrs lässt mich aufhorchen und alle acht treffen wir uns hinten am großen schattigen Tisch, um wieder ein mal ein köstliches Mahl zu uns zu nehmen und zu ratschen, zu lachen oder Spiele zu spielen.
Meist schon vor Morgengrauen übernimmt der Kapitän das Steuer und bevor wir frühstücken, liegen wir in einer neuen Bucht. Vor dem ersten Kaffee der Sprung ins Wasser: was für ein Luxus!
Sonne, Luft und Meer - und ein Wasser, das so samtweich und warm ist, dass man sich am liebsten nur hineinlegt und sich treiben läßt - fast wie ein Baby im Mutterleib.
Die Grillen zirpen am Ufer, und wir leben mit der aufgehenden und untergehenden Sonne.
Mitte der Woche dann wird die See stürmischer. In den Buchten haben wir das gar nicht mitbekommen, auf dem Meer tobt ein Sturm.
Deswegen die Nacht, in der die drei Crewmitglieder den Windschutz einrollen und dann mit dem zwanzig Meter langen Schiff über die hohen Wellen jagen. Wie ein Piratenschiff auf hoher See mit lautem Wind und Klappern der Seile, die wie Trommeln Musik machen. Zu laut zum Reden liegen wir bei Sonnenaufgang auf Deck und fühlen uns mit dem Wind im Gesicht wie Seebären auf offenem Meer.
Jede Bucht und jeden Winkel scheint unser Kapitän zu kennen und auch als wir mal das Segeln erfahren möchten, wird keine Sekunde gezaudert, und die riesigen Segel werden gehisst!
Ich könnte noch weiter schwärmen vom sternenklaren Nachthimmel, den heissen Thermalquellen in einer Höhle, in der schon Kleopatra gebadet hat, von den Ausgrabungen von Knidos, von den Besuchen süsser kleiner Städte und vom Schwimmen mit einer Wasserschildkröte im kristallklaren Wasser. Aber ich lasse noch Raum für eigene Erfahrungen und Erinnerungen, die garantiert für immer bleiben werden!
AUGUST 2021 Sophia Dreyer
TV-Moderatorin aus München