(Zusammenfassung von www.wien-vienna.at)
Die erste Lizenz für einen "Fiacre" - ein zweispänniges, vierrädriges Fuhrwerk nach französischem Muster - wird in Wien 1693 erteilt. Jahrhunderts fast tausend Fiaker in Wien unterwegs sind. Sie sind als numerierte Lohnwagen, etwas teurer als Kutschen ohne Nummer, und als sogenannte Comfortables deren Kutscher wegen ihres waghalsigen Schnellfahrens bekannt
sind, zu mieten. Knapp 30 Jahre nach der ersten Lizenz (1693) bürgerte sich der Name "Fiaker" ein, übernommen aus Paris, wo schon ab 1662 ein Gastwirt in der Rue de Saint Fiacre Lohnkutschen verlieh. Um 1790 gab es in Wien etwa 700, in ihrer Glanzzeit 1860-1908 über 1000 Fiaker. Seine Glanzzeit erlebt der Fiaker im Biedermeier, und der Kutscher entwickelt sich zur populären Figur, die in Anekdoten, Schriften, Bildern und Liedern zur Legende wird. Der Faschingsball der Fiaker ist im biedermeierlichen Wien einer der berühmtesten Bälle der Stadt. Die Kutscher waren oft stadtbekannte Originale, die teilweise auch als Natursänger oder Kunstpfeifer öffentlich auftraten. Berühmt waren der alljährliche Fiakerball (am Aschermittwoch) und die Sängerin "Fiakermilli", die R. Strauss in der Oper "Arabella" verewigte. 1997 gab es rund 100 Fiaker (seit 1984 auch Fiakerinnen) für touristische Stadtrundfahrten. Seit 1998 ist für das Lenken eines Fiakers eine Fahrdienstprüfung erforderlich. Zur Zeit befinden sich 58 "Zeugl'n" im Dienste der Wiener und ihrer Gäste.