14/12/2021
Damit Ihr auch mal wisst, woher Alain und ich uns überhaupt kennen, hier ein kleiner Auszug aus meinen neuen Bildband "Himalaya Calling", der unlängst bei National Geographic erschienen ist:
»Das Zeug muss da rauf!« Mit diesem Satz begann unsere Freundschaft. Damals war ich Student, chronisch pleite, und der Typ mit dem Dauergrinsen, der auf vier Paletten Rigipsplatten zeigte, war mein neuer Chef. Ich hatte gerade einen Tagesjob bei der Jobbörse der Universität Köln angenommen, bei dem es darum ging, Baumaterial in eine Altbauwohnung im fünften Stock zu schleppen. Als ich damals nach etlichen Stunden Schufterei mit gerade mal 100 Mark in der Tasche nach Hause ging und jeder Knochen schmerzte, hätte ich niemals gedacht, dass aus dieser Begegnung eine enge Freundschaft entstehen würde. Aber Alain war mir von Anfang an sympathisch. Vielleicht lag das auch daran, dass er – genau wie ich – mit dem Motorrad zu Arbeit kam.
Während wir gemeinsam allerhand Wohnungen renovierten, kam in den nächsten Monaten immer wieder das Thema Reisen zur Sprache. Erst kurz zuvor war ich durch Südamerika getrampt und hatte den Yukon in Alaska einige Wochen lang mit dem Kanu erkundet. Alain hatte in derselben Zeit einen VW-Bus in Los Angeles gekauft, mit dem er Kalifornien und Mexiko unsicher machte und ums Mittelmeer reiste, wo er sich mit Speerfischen über Wasser hielt. Reisen – da gab es kein Vertun – war schon immer unsere größte Leidenschaft. Die Chemie zwischen uns stimmte und so träumten wir weiter von der Ferne. Wäre mir der Chaot nicht so sympathisch gewesen, dann hätte ich bestimmt mehr Zeit im Hörsaal als auf der Baustelle verbracht.
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"Himalaya Calling" ist im Buchhandel und bei Amazon oder bis Weihnachten als signierte Sonderausgabe in meinem Shop erhältlich:
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