Zwei Minuten Stillstand

Zwei Minuten Stillstand 'Zwei Minuten Stillstand' ist eine symbolische Unterbrechung des Alltags am 28. 6. 2013 um 11:00 Uhr [engl. version below]

Die Stadt steht still. Standstill.

Menschen erheben sich, halten inne, schweigen. Der Unterricht in Schulen und Universitäten wird unterbrochen, die Ladenbesitzerin hält im Verkauf inne, in der Fabrik stehen die Bänder. Die Künstlerin Yael Bartana ruft alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, am 28. Juni 2013 um 11 Uhr ihren Alltag für zwei Minuten symbolisch zu unterbrechen. Halt an und denke! Inspiriert vom israelischen Gedenktag Jo

m haSho’a, dem Feiertag zum Gedenken der Opfer und Widerstandskämpfer des Holocaust, ist „Zwei Minuten Stillstand“ ein politischer Akt, eine soziale Skulptur und kollektive Performance im öffentlichen Raum der Stadt Köln, die aktiv in das Projekt einbezogen ist, das vom Kölner Oberbürgermeister Roters ideell unterstützt wird.

„Zwei Minuten Stillstand“ fordert uns dazu auf, die Gegenwart zu reflektieren. Anzuhalten, über die Geschichte nachzudenken und über unsere Zukunft. Darüber, was es heute bedeutet, deutsch zu sein, als Immigrant in Deutschland zu leben, welche Konsequenzen der Holocaust ebenso wie seine Instrumentalisierung heute haben. Denn „Drittes Reich“ und Holocaust sind nicht nur historische Ereignisse – sie erzeugten auch langfristige globale Kettenreaktionen bis in unsere Gegenwart hinein: nicht nur die Gründung des Staates Israel aufgrund eines Beschlusses der UN ist eine Konsequenz daraus, sondern auch die palästinensische Nakba in 1948. Ebenso wie Flucht und Vertreibung in Europa und im Nahen Osten bis hin zu den NSU-Morden, deren Täter sich klar und eindeutig in der Tradition des Nationalsozialismus begreifen und deren Verbrechen das Ziel haben, alles „Fremde” aus der deutschen Gesellschaft zu verbannen. Diese Geschichte ist geschrieben, aber die Zukunft hängt von unserem Handeln ab. Und so ist „Zwei Minuten Stillstand“ nicht nur Gedenken und Performance, sondern auch und vor allem eine Aufforderung, die Gegenwart zu verändern. Ein Angebot für eine breite Debatte in Köln und darüber hinaus, wie aktives Erinnern heute und zukünftig aussehen sollte. Welchen Einfluss Geschichte auf die Gegenwart haben kann, was wir tun können, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten. Ein Tag des Aufbegehrens gegen Gewalt und Ungerechtigkeit heute und morgen. Das Ziel des Projektes der Künstlerin Yael Bartana (documenta 12, 7. Berlin Biennale, Sao Paolo Biennale 2006 & 2010, Biennale di Venezia 2011 u.v.a.) ist es, im Gespräch den Menschen der Region, mit Politik und Institutionen, Industrie und Gewerbe, alternative Formen des Gedenkens zur Diskussion zu stellen. Eine Auftragsarbeit der Impulse Theater Biennale 2013, gefördert durch die Akademie der Künste der Welt, Köln.
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A city comes to a standstill. People get up from benches, fall silent. Lessons are interrupted in schools and universities, the shop owner stops selling, assembly lines in factories come to a halt. Inspired by the Israeli memorial day Yom HaShoah, the holiday to commemorate the victims and resistance fighters of the Holocaust, Berlin-based artist Yael Bartana calls for a symbolic interruption of everyday life: “Two Minutes of Standstill” is a political act, a social sculpture, and a collective performance in the city of Cologne. Historically the act of standstill and falling silent is a way to commemorate the dead. “Two Minutes of Standstill” calls upon us all to reflect on the present. To pause and think about the history and our future. About what it means to be German today, what it means to live in Germany as an immigrant, what the consequences of the Holocaust and its instrumentalisation are today. Because the Third Reich and the Holocaust are not just historical events – they also have long-term global chain effects that reach into the present day. Not only is the founding of the State of Israel based on a UN-decision such a consequence, but so is the Palestinian “Nakba” in 1948. As are escape and expulsion in Europe and the Middle East up to the NSU murders, whose perpetrators clearly and unmistakably understand themselves in the tradition of the NS regime, and whose crimes have the goal of extinguishing all “aliens” from German society. This history is written, but the future depends on our acting. And so, “Two Minutes of Standstill” is not only commemoration and performance but also a challenge to change the present. It is a proposal for a wide-reaching debate in Cologne and beyond, about what active remembering should look like today. A day of protest against violence and injustice today and tomorrow. This project of artist Yael Bartana (documenta 12, 7. Berlin Biennale, Sao Paolo Biennale 2006 & 2010, Biennale di Venezia 2011 and many more) aims for discussing new forms of commemoration with local citizens, politicians, institutions, commerce and industries. A Projekt by Impulse Theater Biennale 2013, funded by the Academy of The Arts of the World, Cologne.

Adresse

Ganz Köln/Roncalliplatz 1/Keupstraße (K-Mülheim)
Cologne
50667

Telefon

+4922122129362

Webseite

http://festivalimpulse.de/de/

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