10/07/2013
Ramadan 2013 beginnt: so fasten die Muslime
Heute beginnt für rund eine Milliarde Muslime der Fastenmonat Ramadan.
Der Fastenmonat Ramadan hat heute angefangen, weltweit werden rund eine Milliarde Muslime mit dem Fasten beginnen und dürfen dann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts mehr essen und trinken.
Die Gemeinsamkeit wird er in den kommenden Wochen mit Freunden und Familienmitgliedern zelebrieren, sich gegenseitig zum Abendessen einladen. Jeden Anend ist dann auch die Moschee ein Treffpunkt. „Es gibt Gemeinden, die in dieser Zeit ein Zelt aufbauen, wo gekocht wird, Mitglieder Abend für Abend zusammenkommen und gemeinsam essen. Selbst Fremde wären da willkommen und könnten sich dazusetzen und mitessen“,. Gemeinsamkeit ist aber nicht alles.
Ramadan: Zunge, Augen und Gefühle werden ebenfalls gesäubert
In den 29 oder 30 Tagen, so lange wie der Ramadan nach dem Mondkalender dauert, habe man genug Zeit, in sich zu gehen. „Es ist ein Gottesdienst, den jeder leistet. Diese Enthaltsamkeit beschränkt sich nicht nur auf Essen und Trinken. Es geht auch darum, dass man sich seelisch säubert, seine Zunge, seine Augen, seine Gefühle.“ Gerade in der ersten Woche falle einem der Verzicht auf Speisen und Getränke untertags schwer. „Wenigstens die Temperaturen in Deutschland kommen uns entgegen. Muslime, die in südlichen Ländern leben, wo es untertags über 40 Grad hat, die haben es natürlich schwerer.“
Und selbst wenn er dann essen darf, wird er sich nicht den Bauch vollschlagen. „An Ramadan soll man ja auch nicht zunehmen.
Fastenmonat für Muslime - der Koran gibt die Regeln vor
Manche wollen Fasten, dürfen aber nicht. Es gibt Ausnahmen, Gründe, warum ein Gläubiger nicht fasten muss – beispielsweise wenn er krank ist. Alles ist im Koran geregelt. „Es ist ein Geschenk Gottes, das man dann auch annehmen sollte“, sagt der Mediziner, der seit Anfang des Jahres in der internistischen Gemeinschaftspraxis im Ärztehaus am Vincentinum praktiziert.
Der Spezialist für Nierenerkrankungen und Bluthochdruck kennt das Gefühl des Hin-und-her-Gerissen-Seins gläubiger Muslime: Einerseits sind sie krank, andererseits wollen sie fasten, haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie es nicht tun. Gerade in der Zeit behandelt er viele andere Muslime, befreit sie aus ihrer Zwickmühle. Neben Kranken und Reisenden sollen aber auch Schwangere und Frauen während der Stillzeit nicht fasten.
Ramadan 2013: Auf den Fastenmonat folgen Bayram und Zuckerfest
Wer gerne fasten würde, aber ebenfalls nicht darf, sind die Kinder. Sie wollen es dennoch den Erwachsenen gleich tun. „Aber dafür sind sie ja noch zu klein. Damit sie das Gefühl bekommen, auch etwas zu tun, fasten sie dann von beispielsweise 10 bis 13 Uhr und bekommen Süßigkeiten geschenkt.
Am Ende des Fastenmonats werden alle beschenkt: Dann feiern die Muslime drei Tage Bayram (Eid-al-Fitr). Die Kinder feiern diese drei Tage als Zuckerfest. Und die Erwachsenen schließen sich an.